Berichte von 01/2016

Schwarz-Weiß-Filme und mein allererster Kommentar

30Jan2016

Salut!

Und wieder geht eine Schulwoche rum. Meine zweite hier, was bedeutet, dass es jetzt noch 10 Wochen sind. Um ehrlich zu sein, bin ich ein bisschen überraschst, da die Zeit wirklich vergeht, wie im Flug. Ich dachte wirklich, dass es härter wird hier zu sein, ohne meine Familie und meine Freunde, aber es gibt immer soviel zu tun, dass ich gar keine Zeit habe mir darüber Gedanken zu machen. Klar, auch ich habe manchmal kleine Anflüge von Sehnsucht, aber das große Drama à la "Ich halt das hier nicht mehr aus und muss sofort und auf der Stelle nach Hause zurück" blieb bisher aus.

In der Schule ist ansonsten nichts Neues passiert... Ah... Doch! Wir waren am Dienstag, glaub ich, im Kino und haben uns diesen Film angeguckt, der sich dann doch als nicht antirassistischer Film entpuppt hat. Also er war auch nicht rassistisch, auf gar keinen Fall, aber das stand jetzt nicht im Vordergrund. Um das Ganze ein bisschen zusammenzufassen, hier eine kurze Beschreibung:

Im Film "Qu'Allah bénisse la France" geht es um Régis, einen jungen, farbigen Einwanderer, der im Banlieue von Straßburg lebt. Konfrontiert mit Gewalt, Drogen und Tod, versucht er sich als Rapper Gehör zu verschaffen. Während des Films konvertiert er zudem zum Islam. Durch die schweren Zeiten hilft ihm außerdem eine junge Frau, die er am Ende des Films heiratet. Die Hauptthemen des Filmes sind Integration, Immigration, Rollenfindung, Religion und Probleme in den Banlieues von Frankreich.

Das war eine etwas zusammengeflickte Übersetzung meiner Zusammenfassung für den Französichunterricht. Mir hat der Film ganz gut gefallen, obwohl aus auch Stellen gab, die ich nicht so gut fand oder nicht verstanden habe. Der Film war übrigens oft begleitet von dem rappenden Hauptdarsteller. (Nicht so mein Ding... Also nichts gegen Rap... Ich mag Rap... manchmal... Aber die Lieder im Film waren irgendwie nicht meins... wenn ihr versteht, was ich meine.) Er - also der Film - war in schwarz/weiß (schätze, das soll hip sein... mir gefiehl's) und auf Französisch. Ich hab das meiste verstanden, allein schon von der Handlung her, und das, obwohl ich mich ab der zweiten Hälfte nicht mehr so recht konzentrieren konnte (Dazu sollte man sagen, dass ich dringend (und ich meine WIRKLICH dringend) auf Klo musste und mein Handy aus meiner Hosentasche durch diesen Spalt am Sitz gerutscht ist. Das hatte ich zwar vermutet, aber überprüfen konnte ich das schlecht während des Films... (Übrigens war das das zweite Mal, dass mir das im Kino passiert... HINTEREINANDER... Ich muss echt was ändern!)) Nachdem der Film aus, das Handy hervorgeholt und ich auf dem Klo gewesen war, wurden dann noch Fragen gestellt. Sowohl von Schülern, als auch an Schüler. Da waren irgendwelche Fachleute, die dann zirka noch eine Stunde darüber geredet haben. Davon habe ich dann aber kaum etwas verstanden. Wieder in der Schule hatten wir Französisch und haben auch prompt eine Hausaufgabe aufbekommen. Wir mussten bis Freitag (also gestern) ein kleines Heft auf französisch schreiben, in dem folgendes festgehalten werden sollte: allgemeine Daten des Filmes, Fragen zum Trailer, eine kurze Zusammenfassung, die Hauptpersonen, die Lieblingsszene und eine allgemeine Meinung zum  Film. Alles auf französisch. Ich war ein bisschen überfordert, habe es aber innerhalb der drei Tage hingekriegt (2 1/2 Stunden Arbeit - aber es hat sich gelohnt!).

Das war der spannende Schulkram... Ansonsten ist diese Woche aber auch nichts Spannendes passiert. Ich habe den Film "Die Wolke", ein Atomdrama, auf Empfehlung meiner Deutschlehrerin hier geguckt. Ein bisschen kitschig, aber nicht schlecht. (Ich habe 3 Fingernägel verloren - ja, ich weiß, dass das eine blöde Angewohnheit ist!)

Ach ja! Und bevor ich das vergesse! Ich habe heute meinen allerersten Kommentar bekommen! An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an Sophie für deine lieben Worte! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe! Dieser Blog war als eine Art digitales Tagebuch über meine Erfahrungen hier für mich, meine Familie und meine Freunde gedacht, aber auch als Hilfe, für alle, die eventuell noch eine solche Reise vor sich haben und es freut mich wirklich unglaublich, dass ich das auch umsetzen konnte. 

Das wär's jetzt aber eigentlich von mir...

À bientôt

Lena

Der Mond sieht überall anders aus...

25Jan2016

Salut!

Ich melde mich wieder. Welch eine Überraschung! Heute ist Montag. Ich bin eigentlich kein abgrundtiefer Montagverabscheuer und heute war auch eigentlich gar nicht so schlecht. Es begann damit, dass wir morgens zur Bushaltestelle fuhren. Und dort angekomm schaute ich aus dem Fenster und sah den Vollmond, denn auch hier ist es morgens noch dunkel. Zwar nicht so lange, wie in Deutschland, aber immerhin. Jedenfalls sehe ich den Mond und muss daran denken, was mein Vater mir gestern (War das gestern?) beim skypen gesagt bzw. gezeigt hat. Nämlich den Vollmond zu Hause und da ich den schon kenne, weiß ich, dass der bei uns (in Deutschland) ein Gesicht hat. Das kann zwar nicht jeder sehen, aber es ist da. Ich schwöre! Also, ich beobachte den Mond und was sehe ich? Richtig! Kein Gesicht! Wenn man genauer darüber nachdenkt erscheint das logisch. Das Gesicht hängt ja mit der Oberfläche des Mondes zusammen und die ist ja je nach Perspektive unterschiedlich. Trotzdem war ich irgendwie traurig. Der Mond ist sonst immer so etwas Vertrautes und ich dachte, wenigstens er würde überall gleich aussehen...

Der Tag ging dann in der Schule interessant weiter. Wir hatten Sport. Leute, die mich kennen, wissen: ICH HASSE SPORT! Und das ich auch noch grottenschlecht darin bin, trägt auch seinen Teil dazu. Ich kann zwar recht gut Ballett tanzen und dabei habe ich auch wirklich Spaß, aber da hört es mit meinen sportlichen Talenten auch schon auf. (Und ja, Ballett ist Sport! Man schwitzt und kriegt Muskeln (Meine Definition von Sport...)!) Meine Hand-Augen-Koordination (Heißt das nicht so?) ist gleich null, ebenfalls ist Kondition ein Begriff, den man nicht unbedingt mit mir in Verbindung bringen würde und ich habe Angst vor Bällen, wie andere Leute vor Spinnen. In der heutigen Sportstunde hatten wir Badminton. Jippie! Volltreffer! Hand-Augen-Koordination und Bälle. Meine Lieblingsthemen. An und für sich finde ich Badminton jetzt nicht soooooo schlimm. In Deutschland wissen meine Klasse und mein Sportlehrer, dass ich echt nicht gut darin bin und gehen entsprechend auf mich ein. Hier in Frankreich ist mir dieser Komfort nicht vergönnt. Diese Franzosen, wenn auch sonst nicht so sportbegeistert, lieben Badminton und sie sind alle - ohne Ausnahme - gut darin. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich geschämt habe, als ich jeden scheiß Aufschlag vergeigt habe und der Ball seltsamerweise immer an meinem Schläger vorbeigeflogen ist... Ich meine in Deutschland gibt es ja immer ein oder zwei weitere schlechtere Schüler in Sport, aber hier konnten das wirklich alle(!) gut. Ich war schockiert. Ansonsten ist nichts wirklich Spannendes passiert. Wir hatten noch zwei Stunden Technologie (La maison bioclimatique - Das geht um ökologisch effizientes Bauen, durch Nutzung von Sonne und Wind und so), eine Stunde Englisch (Beschreibung von Kriminalszenen und Anwendung von Simple Past und Past Progressive), Essen (Fleisch, Bohnen, Nudelsalat, eine Banane und Wasser), Pause (draußen auf dem für Januar mega warmen Pausenhof (13°C oder so...)), Mathe (immernoch Wahrscheinlichkeitsrechnung, immernoch einfach), Deutsch (zwei Lückentexte mit Schwerpunkt auf so Wortdingern, wie "immer, nie, während, im, zu, ...") und eine Stunde Étude, in der ich meine Englischhausaufgaben gemacht habe.

Dann sind wir nach Hause gefahren, haben gegessen und jetzt schreib ich seit ca. 2 Stunden Blog, bearbeite, korrigiere und beende Einträge und verfasse diesen. Gleich will ich noch mit meinen Eltern und evtl. mit meinen Freunden skypen und im Anschluss vielleicht noch einen Film mit meiner Lieblingsaustauschschülerin und Freundin Emily gucken und dann wird auch schon wieder gegessen... Nichts sonderlich Spannendes also...

Morgen haben wir drei Stunden (zwei Stunden Sport (Acrogym - das ist sowas wie Pyramidenturnen) und noch eine Stunde irgendwas anderes) und dann gehen wir mit der Klasse/Schule/ wem auch immer ins Kino und sehen einen preisgekrönten Antirassismusfilm (glaub ich jedenfalls) in schwarz weiß (welch eine Ironie...).

À bientôt

Lena

Ein stinknormales Wochenende...

24Jan2016

Hey!

Alsooooo... Normalerweise schreibe ich hier immer, dass ich kurz noch was schreiben wollte und tippe dann halbe Romane, deshalb: Geplant ist, dass ich hier schnell von dem Schulkram am Freitag und meinem ereignislosen Wochenende erzähle, aber ich glaube, das wird wieder 'ne längere Geschichte... Beginnen wir einfach mit Freitag.

Freitag, 22. Januar

Joah... Freitag... Da ich mich an den Nachmittag nicht mehr erinnere (Scheiß Gedächtnis - Ich weiß!) rattere ich jetzt mal kurz den ganzen langweiligen Schulkram runter. Erwähnte ich das schon? Oh... ja... egal! In der Ersten hatten wir Englisch (Mal wieder! Wie oft denn noch?). Das Übliche: Erst wurde abgefragt, wie man nach unbekannten Wörtern fragt (Ganz schön schräg, wenn nach Fragen gefragt wird!) (How do you say [..] in english? What means [...] in english?), dann verglichen wir die Hausaufgabe, die sich auf eine Listening-Aufgabe, die sich auf das Bild, das wir in den vorherigen Stunden beschreiben mussten bezog, bezog. (Kann man das so schreiben? Ich bin selbst ganz verwirrt...) Und ja! Das machten wir die restlichen 50 Minuten. Es war eigentlich echt simpel, aber anscheinend hatte niemand auch nur annähernd zugehört (Ausgenommen die 3 guten Schüler, die sich immer melden, aber die zählen nicht!), denn niemand konnte die recht einfachen Fragen ausreichend beantworten... Gut... nicht, dass das in Deutschland sehr viel anders ist, aber 50 Minuten für eine Hausaufgabe ist schon echt nervenraubend (Gibt es das Wort?) Es lag aber nicht nur an den Schülern, sondern allgemein musste das auch alles dreimal wiederholt werden... Alles in allem eine echt anstrengende und nicht die beste Englischstunde, ohne jetzt gemein sein zu wollen. Ich sage nicht, dass ich das besser hingekriegt hätte! Nach Englisch dann Französisch. Keine Ahnung, was wir da gemacht haben... (Erwähnte ich schon mein überdurchschnittlich schlechtes Gedächtnis?) Dann eine Doppelstunde (also zwei Zeitstunden und, nicht wie in Deutschland, nur anderthalb) Geschichte und das war, jetzt ganz im Ernst, glaub ich, die längste Geschichtsstunde meines Lebens! Das grobe Thema habe ich verstanden: Europäische Staatsangehörigkeit. (Schon interessant, wie die ihre Themen wechseln, oder?) Aber trotzdem, das war ultra kompliziert, sogar für die Franzosen, und dann versucht mal, das einer Deutschen zu verklickern! Nachdem das dann überstanden war, gab es Essen (und ganz ehrlich, ich hatte wirklich Hunger!!!!) Da wir immer vor Ablauf der anderthalb Stunden, die dafür vorgesehen sind, fertig sind mussten wir dann raus. Im Regen. In der Kälte. Und nein! Wir durften in dieser Stunde nicht etwa in den warmen, beheizten, mit Tischkickern und Tischtennisplatten ausgestatten Pausenraum. Oh nein! Es war ja niemand da, der uns beaufsichtigen konnte! Uargh!!! Verfluchtes System! Die anderen schien das nicht weiter zu stören, aber ich fror mir den Arsch ab. Die anderen verkrümelten sich dann nämlich - mich im Schlepptau - aufs Mädchenklo und machten da erstmal Selfies für Snapchat. Eine verdammte Stunde lang. Aber hey - jeder Mensch ist anders... Eine verdammt kalte Stunde und zirka 13884384 Fotos später ging es dann endlich rein und glaubt mir, ich habe mich noch nie so gefreut Musik zu haben. Genau. Meine erste Musikstunde in Frankreich. Die Klasse behandelte gerade Brasilianische Musik (Samba und so...) und ich verstand kaum was, was ich persönlich jetzt nicht so dramatisch finde, aber naja... Nach Musik hatten wir Kunst und, wenn ich das richtig verstanden habe, sollen wir einen Raum unserer Träume malen, der aber transportabel ist, und damit ist nicht auf Rädern gemeint, sondern so erst voll klein und dann riesig aufpustbar und so... (Selten so etwas Kompliziertes in Kunst zu tun bekommen.) In der letzten Stunde vor dem Wochenende (inzwischen war es auch schon 15:35 Uhr) hatten wir dann eigentlich Physik, aber da die Klasse eine Arbeit über Stoff schrieb, den weder Emily (Sie war da noch in Deutschland...), noch ich behandelt hatten, mussten wir zu Étude. Somit ging also meine erste Schulwoche in Frankreich zu Ende.

Samstag, 23. Januar

Gestern habe ich bis 10 geschlafen, dann gefrühstückt und mich angezogen. Im Anschluss sind Emily und ich nach Gensac City (Ein Witz! Die Bevölkerung 2013 lag, laut Wikipedia, bei 830 Einwohnern) getapert, um meinen Computer-Akku zur Post zu bringen und nach Deutschland zu schicken. Der spackt nämlich rum und lässt sich nicht aufladen und da der noch relativ neu ist haben wir da noch Garantie drauf und mein Vater kann ihn zurückschicken, aber dafür muss er erstmal nach Deutschland. Wir liefen also zur Post und waren ca. eine Viertelstunde vor 12:00 Uhr da, da wir wussten, dass sie um 12:00 Uhr schließt. Und was ist? Die haben einfach schon früher zugemacht. Auf dem anstrengenden Fußmarsch von 84846464584 Kilometern zurück (in Wahrheit dauert der maximal 10 Minuten) hielten wir noch kurz an einer Apotheke an, da ich mir Handcreme und dieses magische Desinfektionsgelzeugs kaufen wollte, da ich (leider) an meinen Nägeln kaue und es immer einige Sachen gibt, die ich nicht so gerne über meine Hände in den Mund transportieren will (und ja, ich weiß, dass das Zeug nicht 100% der Bakterien killt, aber wenn man vorher Hände gewaschen hat und dann das Zeug nimmt, fühlt man sich doch hygienischer (schreibt man das so?) als vorher). Und in der Apotheke waren wir deshalb, weil es in dem Supermarkt auf dem Weg keine einzige Handcreme gab (nach dem Desinfektionsmittel wollte ich gar nicht erst fragen). Als wir wieder zu Hause waren habe ich das gemacht, was ich immer mache... Filme geguckt. Am Samstag war der Rest der zweiten Staffel einer meiner Lieblingsserien und Horns, der Film mit Daniel Radcliffe, der den Mörder seiner Freundin findet, dran (nur zu empfehlen).

Sonntag, 24. Januar

Heute war auch nicht viel los. Wochenende eben. Ich bin spät aufgestanden, habe mit meiner Familie geskypet und war um halb vier mit meiner Gastfamilie und den fünf Hunden für ca. anderthalb Stunden spazieren. Wir sind runter nach Pessac und an die Dordogne gegangen. Am Abend habe ich noch mit meiner wundervollen, zauberhaften, herzallerliebsten Emily und ihrem kleinen, munteren Bruder Noé ein Spiel (La bonne paye) gespielt. Es ging hauptsächlich um Geld (ein bisschen wie Monopolie) und ich habe gewonnen. :-) Danach haben wir mit dem ganzen Papiergeld Millionär gespielt (sprich: Wir haben Beyoncé angemacht das Geld in die Luft geworfen und uns reich gefühlt). 

À bientôt

Lena

 

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Hass-Listen, Zeppeline und Biologieunterricht

21Jan2016

Hey... Ich hab mich jetzt ja die letzten Tage nicht gemeldet, was schlicht und ergreifend daran lag, dass ich Schule hatte, es mir nicht ganz so gut ging und ich nachmittags/abends einfach müde war. Einfache Sache kompliziert erklärt... So, jetzt aber zur eigentlichen Geschichte. (Nur weil ich müde/angeschlagen/unmotiviert bin, will ich euch ja meine letzten Tage nicht vorenthalten!)

Dienstag, 19. Januar

Hmm... Was hab ich Mittwoch gemacht? Seht ihr! Da fängt das schon an! Nun ja, also am Mittwoch hätten wir auf Grund einiger (/vieler!) ausfallender Lehrer nur zwei Stunden Mathe gehabt (Ich glaube, ich hab das schonmal erwähnt), sodass ich dann gleich zu Hause geblieben bin. Mir ging's grottig, aber ich wäre hingegangen, wenn ich viel Unterricht verpasst hätte, was ja aber nicht der Fall war (außerdem hatten wir das Thema in Deutschland eh schon...), also blieb ich zu Hause. (War das da gerade ein halbwegs anständiger Satz?) Zurück zum Thema. Ich blieb also zu Hause, schlief bis zirka 10 Uhr und frühstückte dann gammelig alleine vor mich hin. Ich glaube danach kam Emily schon wieder und ich hab kurz "Hallo!" gesagt und mich danach wieder ins Bett verkrümelt... An dem Tag hab ich einfach viel gelesen, geschlafen und Filme geguckt. Mehr war da auch nicht los. Aah! Am Abend gab es noch Omelett und einen Champignonsalat, was wirklich sehr, sehr, seeeeehhhr lecker war. Das war jetzt aber wirklich alles! Versprochen!

Mittwoch, 20. Januar

Am Mittwoch war dann schon mehr los (3 Stunden). Wir mussten zur Ersten hin, wegen des Busses, und hatten dann erstmal Étude (Ich glaub, so schreibt man das... Das ist diese beaufsichtigte Freistunde) und in der zweiten Stunde dann Geschichte. Wir behandeln jetzt Verfolgung von Juden und Sinti und Roma unter Hitler. Das ist ganz gut, da viele deutsche Wörter vorkommen und ich eigentlich und erstaunlicherweise so ziemlich alles verstanden habe. Dann hatten wir große Pause (15 Minuten), in der wir immer raus müssen. Im Anschluss (3. und 4. Stunde) hatten wir nochmal Geschichte und dann Mathe (Wahrscheinlichkeitsrechnung auf niedrigstem Niveau). Um 12 Uhr gab es dann, wie jeden Tag, Mittagessen (nochmal Omelett, nochmal Champignons, aber diesmal mit den Pilzen im Omelett - Emily hat sich gefreut... Sie mag weder Pilze, noch Eier...) und danach ging es auch schon nach Hause. Hier eine kurze Erklärung meines Stundenplanes hier: Wir haben normalerweise immer 8 Stunden (glaub ich, können aber auch 7 sein... muss ich nochmal nachgucken), also Unterricht bis 16:30 Uhr (inklusive der Stunde, in der wir essen), außer Mittwochs, da haben wir nach der Vierten (wir nach der Fünften, weil wir hier noch essen (die anderen essen mittwochs zu Hause)). Als wir wieder zu Hause waren, sind wir kurz danach auch gleich wieder aufgebrochen und zur Bibliothek gefahren. Ich durfte mir auch ein Buch aussuchen und schwankte zwischen einem englischen Taschenbuch über Klischees und einem dicken Buch auf Französisch (Hate List, falls das jemand kennt) und entschied mich letztendlich tatsächlich für das Französische, was, wie man dazu sagen muss, allerdings relativ einfach geschrieben ist, also keine komplizierten Satzbauten (, wie mein Blog hier) enthält. Es wird anstrengend, aber ich freue mich schon darauf. Am Abend habe ich mir dann noch den Film über Sophie Scholl (ich glaub der heißt "Die letzten Tage der Sophie Scholl", oder so ähnlich) angeguckt, da die Klasse den gerade in Deutsch behandelte und ich da gerne auch ein paar Hintergrundinfos haben wollte. Der Film ist wirklich gut gemacht und die Schauspieler machen einen guten Job.

Donnerstag, 21. Januar

So... ihr habt es geschafft! Ihr seid beim heutigen Tag angekommen. Heute war wirklich ein Monstertag. In der Ersten hatten wir Deutsch und haben die Tests vom Montag wiederbekommen. Meiner war besser als erwartet (Die Aufgabestellungen waren auf Französisch und bei der Übersetzungsübung (Französisch -> Deutsch) hab ich nicht alles verstanden...).  In der Zweiten hatten wir Chemie, was meiner Meinung nach schon auf Deutsch schwer zu verstehen ist... Also... Was ich verstanden habe ist, dass am Anfang der Stunde über pH-Werte (ich weiß nur, dass das was mit basisch, neutral und ätzend zu tun hat und bei Hautcremes eine Rolle spielt...) und am Ende der Stunde über H2 und Zeppeline geredet haben. In der dritten Stunde hatten wir Französisch und ich habe, ganz im Ernst, nichts, wirklich gar nichts verstanden. Ich war sooo deprimiert... Emily meinte im Nachhinein, dass sie über irgendeine Demo geredet hätten und noch was anderes, aber das hab ich inzwischen wieder vergessen... Nach Frannzösisch hatten wir SVT (sciences de la vie et de la terre (Biologie)). In der Stunde haben die anderen eine Arbeit geschrieben (Irgendwas mit XY-Chromosomen und Vererbung...) und ich habe mich ziemlich gelangweilt und Sumoringer gezeichnet (Hab ich wirklich! Einen habe ich David genannt, was im Nachhinein ziemlich lustig war, da einer der Betreuer/Aufseher/Wachhunde bei den komischen Freistunden so heißt. Er soll ziemlich nett sein, also nichts gegen dich David...), da ich von der Arbeit nicht viel verstanden habe. Dann gab's Essen... und im Anschluss Englisch. In der letzten Stunde hatten wir dann nochmal Französisch (Ich hab schon mehr verstanden (Irgendwas mit so einem Film über Rassismus und einem Heft, das wir darüber führen sollen), aber immernoch nicht viel) und, als wäre der Tag nicht schon lang genug gewesen (inzwischen 15:20 Uhr), mussten wir dann noch eine Stunde bei Étude auf den Bus warten. Dem entsprechend müde bin ich jetzt auch....

Kurze Anmerkung: Da ich an dem Abend wirklich ziemlich müde war, habe ich den Eintrag an einer Stelle abgebrochen und habe ihn gerade (Sonntag, 24.01.2016, 21:05 Uhr) zu Ende geschrieben und weil mein Gedächtnis leider ziemlich grottig ist, weiß ich jetzt nicht mehr, was danach noch passiert ist... Seid bitte so gnädig und verzeit mir, dass ich diesen Blogeintrag jetzt an dieser Stelle beende und mich dem nächsten widme. Ach ja! Und für alle, die sich jetzt fragen, warum ich überhaupt in dieser Woche von jedem Tag berichte (Ist meistens eh nur langweiliger Schulkram...): Ich wollte in der ersten Woche in Frankreich jeden Tag etwas schreiben, um einfach einen Überblick von den verschiedenen Fächern zu haben. Geplant ist, dass ich in Zukunft hauptsächlich dann schreibe, wenn sich irgendetwas Besonderes ereignet hat, oder ich einfach Lust und Zeit habe, da ich sonst nicht mehr hinterher komme und mir das über den Kopf wächst. (Denn ja, anders als die meisten, mich eingeschlossen, denken könnten, ein Blog macht ganz schön viel Arbeit. Ein einzelner Eintrag braucht seine Zeit, auch wenn sich das einfach so runterschreibt...) So, das war's für heute. Diese "Kurze Anmerkung" war jetzt doch nicht ganz so kurz. Entschuldigung dafür... Ansonsten:

À bientôt

Lena

 

Mein erster Schultag

18Jan2016

Salut!

Heute war, wie ihr sicherlich schon von Emily erfahren habt, mein erster Schultag hier in Frankreich. Ich fasse das ganze noch mal kurz aus meiner Sicht zusammen. Wem das zu viel ist, der kann diesen Blogpost einfach überspringen.

Also... Da wir ein bisschen zu spät dran waren, mussten wir uns beeilen, um noch rechtzeitig den Bus zur 20 Minuten entfernten Schule zu kriegen. Dort angekommen hatten wir erst einmal eine Freistunde, in der wir in einen speziellen Raum gehen mussten, in dem zwei Aufsichtspersonen waren. Während der Freistunde machten die anderen die Hausaufgaben von Freitag und ich half in Englisch und Deutsch ein bisschen mit. In der zweiten und dritten Stunde hatten wir dann Technologie, was, soweit ich das verstanden habe, aber nicht viel mit Elektronik und so (meine Vorstellungen davon), sondern mehr etwas mit der Umwelt (nicht im Sinne von Natur, sondern eher im Sinne von Umgebung) zu tun hat. Dort arbeitete meine Klasse am PC. Das Thema war "Industrie". Zwischen den beiden Stunden hatten wir eine 15-minütige Pause, in der alle in den Hof mussten. Nach Technologie, also in der vierten Stunde, hatten wir Englisch, was für mich recht einfach war, einfach aus dem Grund, das sie momentan den Stoff behandeln, den wir bereits vor zwei Jahren hatten. Die Englischlehrerin war wirklich sehr nett und hat, meiner Meinung nach, guten Unterricht gemacht. Nach Englisch gab es Mittagessen in der Kantine. Alle Schüler mussten sich in einer Reihe aufstellen und ihre Karte vorzeigen. Dann wurden sie in Abschnitten in die Kantine gelassen und konnten sich dort etwas zu Essen nehmen und sich dann an einen der Tische setzen. Es gab Linseneintopf und ich nahm mir zusätzlich einen Salat, ein wenig Baguette, einen Pudding und eine Mandarine. Nach dem Essen gingen wir wieder ins Gebäude und setzten uns noch einmal in den Freistundenraum bis der Unterricht weiter ging. Im Anschluss hatten wir Mathematik. Die Klasse hatte vorher den Satz des Thales behandelt und fing jetzt mit dem Thema "Wahrscheinlichkeitsrechnung" an. Nach der Stunde Mathe hatten wir wieder eine Freistunde und dann noch eine Stunde Deutsch. Die Lehrerin war wirklich sehr nett. Die Klasse schrieb direkt am Anfang einen kurzen Test über die Geschwister Scholl (sie behandeln gerade den 2. Weltkrieg), die Wörter "um", "obwohl" und "weil" und die Zeiten, die sie  bisher gelernt hatten. Danach erstellten sie einen Zeitstrahl zu Deutschland im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf Deutschland während und nach dem Krieg. Nach Deutsch (inzwischen war es 16:30 Uhr) hatten wir Schluss und fuhren wieder mit dem Bus nach Hause.

Als wir wieder zu Hause waren snackten wir ein wenig und machten dann mit der hauseigenen Zuckerwattemaschine Zuckerwatte. Das war wirklich sehr, sehr cool, wie wir da so in der Küche standen und versuchten die Zuckerfäden einzufangen (Das sieht immer viel einfacher aus, als es in Wirklichkeit ist!!!).

Am Abend skypete ich noch mit meiner Familie, wir aßen Suppe und ich machte micht bettfertig und trank noch einen Tee und nahm eine Kopfschmerztablette, da es mir wirklich mies geht. Weil wir morgen, auf Grund von fehlenden Lehrern, eh nur zwei Stunden Mathe hätten, bleibe ich zu Hause und schone mich.

À bientôt

Lena

 

Erste Mal in der Schule

18Jan2016

Hallo Leute, ich bin Emily, ihre Austausschülerin und heute schreibe ICH.

Heute war es ihre erste Mal in der Schule und wir haben sehr spät geweckt, also waren wir ein bisschen zu spät. Wir haben uns in 15minuten angezogen. Wir haben mit dem bus gefahren und es war langweilig! Wie jeden morgen ohne Musik aber wir haben zusamen gesprochen. Danach dem bus war am 7Uhr50, glaube ich, in der schule. die erste stunde war "permanance" es ist wenn wir haben kein untericht aber wir müssen  in einen raum gehen und normalerweise wir arbeiten aber es ist schreklich in  der ersten stunde!!!!! Der zweite und dritte stunde waren Technologie mir eine sehr doff lehreri... okok entschuldigung , ich kann nicht das sagen in lenas Blog... weil sie will nicht. Der vierte stunde war Englich... ich mag das nicht vüklig 🙁aber lena magst gern und sie hattest viel teilgenommen. Nach der Englisch unterischt, wir haben gegesen in der kantine und es war regnet.. NAHHHH, aber wir waren nicht raus und das ist cool! wenn hatten wir fertig wir werden in der permananceraum weil es war kalt, also haben wir englisch gemacht und ja.. es war Englisch. In der 5. stunden war es Mathematique... und es war auch langweilig. In der nachst stunde haben wir auch permanance und wir haben eine Zeichnung gemacht 😀. Der laste stunde haben wir Deutsch und ich habe ein arbeite geschreibt, JAAAAAA super >-< nach der Deutsch , wir haben noch mit der bus gefahrt und wir haben auf psp gespielt und gesongen!! :D. Wenn wir werden zu hause , meine Mutter hatte zukerwatte gemacht und es war... UMMMMMMMM. Und ja ich habe vergessen: heute Lena musst raus schlafen weil sie ist sehr gemeinde mit mir!! wollt ihr wissen warum sie ist mit mir gemeide?! Sie hatte mit meinem Ohren gespielt und ich hasse das!!! Und jetzt lena gukt eine video in Youtube und ich schreibe.

tschüss! und bis Bald.

Emy.

 

Wie ich im Supermarkt einschlief...

17Jan2016

Also... die ersten beiden Tage sind überstanden. Eigentlich wollte ich mich gestern ja nochmal melden, aber dazu bin ich gar nicht mehr gekommen.

Nachdem ich gut in Bordeaux gelandet bin wurde ich von meiner Gastmutter und Emily vom Flughafen abgeholt. Wir fuhren nach Hause, ich lud meinen Koffer ab, das übliche Gedöns... Anschließend - dazu muss man sagen, dass ich vom Flug total fertig war und eine fiese Erkältung habe - fuhren wir in den Supermarkt, um Einkäufe zu erledigen... Der Supermarkt dort ist aber nicht so wie alle Supermärkte, die ich in Deutschland kennengelernt habe... Es war eine riesige Halle, in der man wirklich alles kaufen konnte. Am Anfang gab es so kleine Scan-Geräte, mit denen man seine Ware scannen konnte, dann musste man an der Kasse nicht alles nochmal auspacken und das war bei meiner Familie wirklich eine große Erleichterung. Da die Mutter viel arbeitet kommt sie nicht oft zum Einkaufen, sodass sie gefühlt für die nächsten drei Jahre Sachen besorgt hat. Desweiteren musste noch eine Waschmaschine ausgesucht werden, da die alte so langsam, aber sicher ihren Dienst quittiert. Gesagt, getan! Wir haben bestimmt 3-4 Stunden in diesem riesigen Supermarkt verbracht. Ich, geschwächt durch Flug und Erkältung, war super fertig und habe mich mit Emily auf eine der Bänke gesetzt. Ja! Die haben da tatsächlich Bänke im Supermarkt! Keine zum Kaufen... Nein! Solche, die zum Ausruhen vom anstrengenden Einkauf gedacht sind. Jedenfalls saßen wir da und ich merkte langsam, wie mir meine Augen zufielen. Im Nachhinein sagte mir Emily, dass uns lauter Leute schräg angeguckt haben - Zu Recht! Wer schläft schon um halb fünf im Supermarkt auf einer Bank ein?

Als wir wieder zu Hause waren habe ich erstmal meinen Koffer ausgepackt und mit meiner Familie und meinen Freundinnen geskypet. Danach gab es Essen. Wir haben Burger selbst gemacht und zum Nachtisch gab es Eiscreme und meinen Geburtstagskuchen, da ich vorrigen Mittwoch Geburtstag hatte wurde dieser nochmal mit meiner Gastfamilie zelebriert. Ich hab mich so gefreut! Die Familie hat für mich gesungen, ich bekam ein paar Geschenke und wir aßen von meinem Geburtstagskuchen, in dem ein kleiner Porzellanstern versteckt war (eine französische Tradition: Eine kleine Porzellanfigur - die Fève -  wird in den Kuchen mit eingebacken und wer sie findet setzt den Abend eine Krone auf und ist König). Und wer fand den Stern? Ich, die das erste Stück wählen durfte war Königin. Ich habe mich so gefreut. Das war alles total lieb und ich hatte gar nicht damit gerechnet.

Danach war ich wirklich fertig und bin dann auch schnell ins Bett gegangen.

 

Heute ging es mir dann noch schlechter: Meine Nase lief unentwegt, mein Kopf dröhnte und ich hustete mir die Seele aus dem Leib. Wir frühstückten spät, ich nahm eine Kopfschmerztablette und verkrümelte mich ins Bett, wo ich den Rest des Tages Serien schaute, las, oder schlief - Schließlich will ich morgen fit sein! Am Abend skypete ich mit meiner Familie und nach dem Abendessen, bei dem ich die Gastgeschenke überreichte, die ich am Vorabend nicht hergeben sollte, da meine Gastfamilie meinte, dass nur ich gefeiert werden sollte, duschte ich.

Jetzt verfasse ich das hier und gleich gehe ich schlafen. Morgen muss ich um halb sieben aufstehen und dann geht es zur Schule. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt.

À bientôt

Lena

Frankreich - Ich komme!

16Jan2016

Oha... Nun geht's also los!

Gestern habe ich noch die letzten Sachen eingepackt und jetzt sitze ich plötzlich hier in Amsterdam auf dem Flughafen und warte auf das Flugzeug nach Bordeaux. (Nur um Verwirrungen vorzubeugen: Ich bin heute um 06:25 Uhr in Bremen gestartet und fliege über Amsterdam nach Bordeaux. Ich hab in Amsterdam 2.30 Stundden Aufenthalt.)

Naja, jedenfalls sitze ich jetzt hier und kann immernoch nicht ganz fassen, dass ich jetzt 3 Monate meine Familie und meine Freunde nicht sehen soll...

Genau... Ich fliege nämlich für 3 Monate nach Frankreich mit dem Austauschprogramm "Brigitte-Sauzay" des DFJW. Meine Austauschpartnerin Emily war von September bis Dezember schon in Deutschland bei mir zu Besuch und jetzt bin ich dran.

Während der 3 Monate werde ich also bei ihr und ihrer Familie, ihrem kleinen Bruder Noé, ihrer Mutter Chrystèle, ihrem Vater Tino und ihren Tieren, ihren 4 Bernhardinern, ihrer Schildkröte Caroline und den 12 Katzen (ja, ich weiß...) zusammen in Gensac, einem kleinen Kaff ungefähr eine Autostunde von Bordeaux entfernt leben.

Wünscht mir Glück! Ich bin selbst sehr gespannt.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

À bientôt

Lena