Der Mond sieht überall anders aus...

25Jan2016

Salut!

Ich melde mich wieder. Welch eine Überraschung! Heute ist Montag. Ich bin eigentlich kein abgrundtiefer Montagverabscheuer und heute war auch eigentlich gar nicht so schlecht. Es begann damit, dass wir morgens zur Bushaltestelle fuhren. Und dort angekomm schaute ich aus dem Fenster und sah den Vollmond, denn auch hier ist es morgens noch dunkel. Zwar nicht so lange, wie in Deutschland, aber immerhin. Jedenfalls sehe ich den Mond und muss daran denken, was mein Vater mir gestern (War das gestern?) beim skypen gesagt bzw. gezeigt hat. Nämlich den Vollmond zu Hause und da ich den schon kenne, weiß ich, dass der bei uns (in Deutschland) ein Gesicht hat. Das kann zwar nicht jeder sehen, aber es ist da. Ich schwöre! Also, ich beobachte den Mond und was sehe ich? Richtig! Kein Gesicht! Wenn man genauer darüber nachdenkt erscheint das logisch. Das Gesicht hängt ja mit der Oberfläche des Mondes zusammen und die ist ja je nach Perspektive unterschiedlich. Trotzdem war ich irgendwie traurig. Der Mond ist sonst immer so etwas Vertrautes und ich dachte, wenigstens er würde überall gleich aussehen...

Der Tag ging dann in der Schule interessant weiter. Wir hatten Sport. Leute, die mich kennen, wissen: ICH HASSE SPORT! Und das ich auch noch grottenschlecht darin bin, trägt auch seinen Teil dazu. Ich kann zwar recht gut Ballett tanzen und dabei habe ich auch wirklich Spaß, aber da hört es mit meinen sportlichen Talenten auch schon auf. (Und ja, Ballett ist Sport! Man schwitzt und kriegt Muskeln (Meine Definition von Sport...)!) Meine Hand-Augen-Koordination (Heißt das nicht so?) ist gleich null, ebenfalls ist Kondition ein Begriff, den man nicht unbedingt mit mir in Verbindung bringen würde und ich habe Angst vor Bällen, wie andere Leute vor Spinnen. In der heutigen Sportstunde hatten wir Badminton. Jippie! Volltreffer! Hand-Augen-Koordination und Bälle. Meine Lieblingsthemen. An und für sich finde ich Badminton jetzt nicht soooooo schlimm. In Deutschland wissen meine Klasse und mein Sportlehrer, dass ich echt nicht gut darin bin und gehen entsprechend auf mich ein. Hier in Frankreich ist mir dieser Komfort nicht vergönnt. Diese Franzosen, wenn auch sonst nicht so sportbegeistert, lieben Badminton und sie sind alle - ohne Ausnahme - gut darin. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich geschämt habe, als ich jeden scheiß Aufschlag vergeigt habe und der Ball seltsamerweise immer an meinem Schläger vorbeigeflogen ist... Ich meine in Deutschland gibt es ja immer ein oder zwei weitere schlechtere Schüler in Sport, aber hier konnten das wirklich alle(!) gut. Ich war schockiert. Ansonsten ist nichts wirklich Spannendes passiert. Wir hatten noch zwei Stunden Technologie (La maison bioclimatique - Das geht um ökologisch effizientes Bauen, durch Nutzung von Sonne und Wind und so), eine Stunde Englisch (Beschreibung von Kriminalszenen und Anwendung von Simple Past und Past Progressive), Essen (Fleisch, Bohnen, Nudelsalat, eine Banane und Wasser), Pause (draußen auf dem für Januar mega warmen Pausenhof (13°C oder so...)), Mathe (immernoch Wahrscheinlichkeitsrechnung, immernoch einfach), Deutsch (zwei Lückentexte mit Schwerpunkt auf so Wortdingern, wie "immer, nie, während, im, zu, ...") und eine Stunde Étude, in der ich meine Englischhausaufgaben gemacht habe.

Dann sind wir nach Hause gefahren, haben gegessen und jetzt schreib ich seit ca. 2 Stunden Blog, bearbeite, korrigiere und beende Einträge und verfasse diesen. Gleich will ich noch mit meinen Eltern und evtl. mit meinen Freunden skypen und im Anschluss vielleicht noch einen Film mit meiner Lieblingsaustauschschülerin und Freundin Emily gucken und dann wird auch schon wieder gegessen... Nichts sonderlich Spannendes also...

Morgen haben wir drei Stunden (zwei Stunden Sport (Acrogym - das ist sowas wie Pyramidenturnen) und noch eine Stunde irgendwas anderes) und dann gehen wir mit der Klasse/Schule/ wem auch immer ins Kino und sehen einen preisgekrönten Antirassismusfilm (glaub ich jedenfalls) in schwarz weiß (welch eine Ironie...).

À bientôt

Lena