Wie ich im Supermarkt einschlief...

17Jan2016

Also... die ersten beiden Tage sind überstanden. Eigentlich wollte ich mich gestern ja nochmal melden, aber dazu bin ich gar nicht mehr gekommen.

Nachdem ich gut in Bordeaux gelandet bin wurde ich von meiner Gastmutter und Emily vom Flughafen abgeholt. Wir fuhren nach Hause, ich lud meinen Koffer ab, das übliche Gedöns... Anschließend - dazu muss man sagen, dass ich vom Flug total fertig war und eine fiese Erkältung habe - fuhren wir in den Supermarkt, um Einkäufe zu erledigen... Der Supermarkt dort ist aber nicht so wie alle Supermärkte, die ich in Deutschland kennengelernt habe... Es war eine riesige Halle, in der man wirklich alles kaufen konnte. Am Anfang gab es so kleine Scan-Geräte, mit denen man seine Ware scannen konnte, dann musste man an der Kasse nicht alles nochmal auspacken und das war bei meiner Familie wirklich eine große Erleichterung. Da die Mutter viel arbeitet kommt sie nicht oft zum Einkaufen, sodass sie gefühlt für die nächsten drei Jahre Sachen besorgt hat. Desweiteren musste noch eine Waschmaschine ausgesucht werden, da die alte so langsam, aber sicher ihren Dienst quittiert. Gesagt, getan! Wir haben bestimmt 3-4 Stunden in diesem riesigen Supermarkt verbracht. Ich, geschwächt durch Flug und Erkältung, war super fertig und habe mich mit Emily auf eine der Bänke gesetzt. Ja! Die haben da tatsächlich Bänke im Supermarkt! Keine zum Kaufen... Nein! Solche, die zum Ausruhen vom anstrengenden Einkauf gedacht sind. Jedenfalls saßen wir da und ich merkte langsam, wie mir meine Augen zufielen. Im Nachhinein sagte mir Emily, dass uns lauter Leute schräg angeguckt haben - Zu Recht! Wer schläft schon um halb fünf im Supermarkt auf einer Bank ein?

Als wir wieder zu Hause waren habe ich erstmal meinen Koffer ausgepackt und mit meiner Familie und meinen Freundinnen geskypet. Danach gab es Essen. Wir haben Burger selbst gemacht und zum Nachtisch gab es Eiscreme und meinen Geburtstagskuchen, da ich vorrigen Mittwoch Geburtstag hatte wurde dieser nochmal mit meiner Gastfamilie zelebriert. Ich hab mich so gefreut! Die Familie hat für mich gesungen, ich bekam ein paar Geschenke und wir aßen von meinem Geburtstagskuchen, in dem ein kleiner Porzellanstern versteckt war (eine französische Tradition: Eine kleine Porzellanfigur - die Fève -  wird in den Kuchen mit eingebacken und wer sie findet setzt den Abend eine Krone auf und ist König). Und wer fand den Stern? Ich, die das erste Stück wählen durfte war Königin. Ich habe mich so gefreut. Das war alles total lieb und ich hatte gar nicht damit gerechnet.

Danach war ich wirklich fertig und bin dann auch schnell ins Bett gegangen.

 

Heute ging es mir dann noch schlechter: Meine Nase lief unentwegt, mein Kopf dröhnte und ich hustete mir die Seele aus dem Leib. Wir frühstückten spät, ich nahm eine Kopfschmerztablette und verkrümelte mich ins Bett, wo ich den Rest des Tages Serien schaute, las, oder schlief - Schließlich will ich morgen fit sein! Am Abend skypete ich mit meiner Familie und nach dem Abendessen, bei dem ich die Gastgeschenke überreichte, die ich am Vorabend nicht hergeben sollte, da meine Gastfamilie meinte, dass nur ich gefeiert werden sollte, duschte ich.

Jetzt verfasse ich das hier und gleich gehe ich schlafen. Morgen muss ich um halb sieben aufstehen und dann geht es zur Schule. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt.

À bientôt

Lena