Militär und Kekse

08Feb2016

Salut!

Heute ist Rosenmontag. Jedenfalls in Deutschland. Hier merkt man nicht viel davon. Jedoch ist morgen Mardi Gras. In den Supermärkten kann man Masken kaufen und wir haben heute Bugne gebacken. Aber dazu später mehr. Wahrscheinlich sollte ich am Anfang beginnen.

Der Tag begann damit, dass ich verschlief. Ich stell mir normalerweise zwei Handywecker (6:30 Uhr und 6:35 Uhr) und das funktioniert normalerweise auch ganz gut. Ich habe genug Zeit für ein kleines Frühstück, mich anzuziehen und fertig zu machen und um meine Schultasche zu packen. Normalerweise... Heute habe ich meine Wecker wie immer ausgeschaltet, nur dass ich daraufhin nicht aufgestanden bin, wie sonst, sondern weitergeschlafen habe. Bis 7:14 Uhr. Hier sollte ich erwähnen, dass wir normalerweise um 7:20 Uhr das Haus verlassen. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab verschlafen, mir innerhalb von 30 Sekunden meine Klamotten angezogen (ungelogen!!!), all das, was mir wichtig erschien, in meinen Ranzen geworfen (unteranderem meine OFFENE Federtasche...) und statt Zähne zu putzen 2 Kaugummi genommen (ja, ich weiß, dass das kein Ersatz ist, aber das war eine einmalige Sache und ich wollte auch nicht mit meinem Morgenatem, mit dem man Dinosaurier vergrummeln könnte, zur Schule...). Und was soll ich sagen... Ich habe es tatsächlich noch rechtzeitig geschafft. Zwar ungeschminkt, mit ungebürsteten Haaren und ohne was gegessen zu haben (ihr hättet meinen Magen in Englisch hören müssen!), aber immerhin rechtzeitig.

In der Schule hatten wir in der Ersten Sport (Badminton - was soll ich dazu groß sagen?), dann eine Stunde Technologie (die anderen haben eine Arbeit geschrieben, ich meine Englischhausaufgaben gemacht) und anschließend große Pause. In der Pause ist auch tatsächlich was passiert. Wir waren ganz normal auf dem Pausenhof, da sehen wir auf einmal eine Menschentraube, die sich um drei weinende Mädchen aus der Parallelklasse gebildet hat. Nach und nach fingen immer mehr Mädchen an zu weinen. Auch Emily, Anne-Lucie und ich gingen hin.  Plötzlich fingen dann auch die beiden an zu weinen. Ich war leicht überfordert, da niemand mir verraten wollte, was los war, inzwischen aber locker 14 Mädchen weinten. Als ich dann endlich mitbekam worum es ging (eine gute Freundin wechselt die Schule) war ich überrascht. Ich meine klar, das ist traurig und in Deutschland hätten sicherlich auch ein, zwei Mädchen geweint, aber das plötzlich der halbe Jahrgang anfängt, das ist dann doch recht unwahrscheinlich. Schätze, die französischen Mädchen, jedenfalls die an dieser Schule, sind einfach näher am Wasser gebaut als wir.

Nach der Pause hätten wir eigentlich Techno gehabt, aber der Jahrgang hörte sich eine Präsentation des Militärs an. Allgemein war mir hier schon aufgefallen, dass die Bundeswehr (heißt das hier so?) hier viel mehr Werbung macht, als in Deutschland. Heute war dann so eine Vorstellung, in dem zwei Leute vom Militär Berufe bei der Bundeswehr (oder wie auch immer es heißt) vorstellten. Uns wurden Vor- und Nachteile genannt, die Voraussetzungen wurden aufgelistet und Angebote für Praktika unterbreitet. Alles in allem wirkte es auf mich wie eine Werbeveranstaltung für das französische Militär.

Nach Techno hatten wir dann Englisch. In Englisch reden wir immernoch über das Lied "Russians" von Sting, sowie über den Kalten Krieg allgemein reden.

Nach Englisch gab es endlich Essen! Ich hatte nach meinem nicht vorhandenen Frühstück wirklich unmenschlichen Hunger

Im Anschluss hatten wir Ewigkeiten Pause und danach ging es weiter mit Mathe. Wir haben eine Klassenarbeit geschrieben. Ich habe eigentlich alles gemacht, der Stoff war jetzt auch nicht so krass schwer (Satz des Thales und Wahrscheinlichkeitsrechnung), aber bei der ersten Aufgabe fehlt mir einiges, da ich die Aufgabenstellung nicht verstanden habe.

Nach Mathe hatten wir eine Freistunde, in der ich meine Deutschlektüre ("Besuch der alten Dame") beendet habe. Ich muss sagen, das Buch gefiehl mir gut, auch, wenn ich am Ende etwas anderes erwartet hätte.

Als wir dann endlich Deutsch hatten haben wir, wie vorher angekündigt, den Film "Das Leben der Anderen", so einen Stasi-Film, angefangen. Ich fand den jetzt nicht sooooo berauschend.

Zu Hause angekommen haben wir dann Bugnes gemacht. Das ist traditionelles Schmalzgebäck aus zu Schleifen geschlungen Rauten, das man während der Fastnachtszeit macht bzw. isst. Ich muss euch sagen, dass eine der besten Sachen ist, die ich je gegessen habe. Ich mag sie lieber, wenn sie, noch warm, aus der Fritteuse kommen, aber auch kalt und knusprig sind sie ein echter Genuss. Leider machen sie süchtig. Ganz im Ernst! Ich habe vielleicht ein oder zwei gegessen und ich konnte wirklich nicht mehr aufhören.

Das war das, was sich so an spannenden Dingen heute ereignet hat. Vielleicht melde ich mich morgen nochmal.

À bientôt

Lena