Ich bin wieder in Frankreich

26Jan2020

Salut!

Lang ist es her... Ich glaube mein erster Post ging im Januar 2016 online. Das sind jetzt vier Jahre. Inzwischen bin ich wieder in Frankreich und lebe seit fast fünf Monaten in Paris. Ich hab mich nach meinem Abitur dazu entschieden, ein Jahr als Au-Pair in Paris zu arbeiten und bin hier super glücklich. Nach den drei Monaten damals habe ich ja nochmal versucht zu bloggen, aber irgendwie hatte ich nichts zu erzählen... Das ist jetzt anders und tatsächlich halte ich wieder meine Erfahrungen in Frankreich in Form eines Blogs fest. Ihr findet mich unter:

https://aventure-paris.auslandsblog.de

Dort berichte ich ca. einmal die Woche, über meinen Arbeitsalltag als Au-Pair und das Leben in der Stadt der Liebe / der Mode / des Lichts. Paris hat viele Namen. Ich würde mich freuen, wenn ihr vielleicht auch dort mal vorbei schaut. 

À bientôt!

Lena

Au revoir! Ihr werdet mir fehlen...

09April2016

Salut!

Kommen wir nun zum traurigen Part. Wir alle wussten, dass der Blog ein Ablaufdatum hat. Das ist jetzt gekommen. Ich sitze jetzt dort, wo alles begann und es auch aufhören wird: Am Amsterdamer Flughafen. Ich hab noch etwa eine halbe Stunde, dann ist Boarding und ich will noch essen, also halten wir es kurz. Ich denke, ich sollte euch noch eben erzählen, was in der Zwischenzeit noch so passiert ist.

Also... wie schon erwähnt habe ich erstmal geduscht, dann gefühstückt und dann bin ich mit Emily und ihrer Mutter zum Markt von Sainte-Foy-la-Grande gefahren. Die Mutter hat Emily und mich rausgelassen und ist zu einem Arzttermin gefahren und Emily und ich sind über einen Teil des Markts geschlendert. Ich hab noch ein Geschenk für meinen Vater, bzw. eines für meine Eltern gekauft, dann waren wir noch in einem wundervollen Secondhandladen, haben Crêpes verzehrt und ich habe mir ein gebrauchtes Buch an einem Bücherstand gekauft (The schock of the fall von Nathan Filer auf Englisch...). Dann wurden wir wieder eingesammelt und sind zurück nach Hause.  Wir aßen zu Mittag und um halb zwei brachen wir dann zum Flughafen auf. Tino (Emilys Vater) habe ich schon bevor wir zum Markt gefahren sind verabschiedet, der musste nämlich arbeiten. Owen (Emilys großer Bruder) wurde auf dem Weg zum Flughafen rausgelassen und verabschiedet und mit Noé, Chrystèle und Emily ging es dann weiter. Unterwegs schlief ich ein bisschen. Angekommen gaben wir meinen Koffer auf und warteten dann bis ich durch die Sicherheitskontrolle durchkonnte. Es kamen übrigens Fußballspieler aus Bordeaux vorbei. Die sahen ziemlich professionell aus und wir machten ein Foto. Dann verabschiedete ich von meiner Gastfamilie. Was ich an dieser Stelle nochmal erwähnen will: Ich hatte sooo viel Glück und bin so dankbar in einer so lieben Familie gelandet zu sein. Ein riesengroßes Danke an euch! ♥ Emily hat geweint und Chrystèle war kurz davor. Ich weine nicht vor anderen Menschen, nur wenn ich alleine bin. Es sei denn, ich bin irgendwie verletzt oder so, aber jetzt nicht wegen Emotionen. Ich kam mir ein bisschen herzlos vor, aber das hatte ich im vornherein schon erklärt. So bin ich nun mal. Ich konnte dann auch gleich in mein Flugzeug, was sehr praktisch war. Alles in allem lief mein Flug auch super glatt. Ich habe nur leider kein Kaugummi dabei, sprich meine Ohren sind ständig dicht, aber hey... Jetzt habe ich ziemlich Hunger, aber da in 6 Minuten das Boarding beginnt muss ich mich wahrscheinlich noch gedulden. Ich lande planmäßig um 21:30 Uhr in Bremen und dann gibt es das große Nachhausekommen.

Ich möchte euch auch noch was sagen. Also euch Lesern. Ich habe diesen Blog damals angefangen, weil mir am Flughafen von Amsterdam langweilig war und dachte, ich könnte es ja mal probieren. Inzwischen habe ich 604 Besucher, zwischen 6 und 24 täglich. Das ist so krass. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Für viele ist 604 keine große Zahl, aber ich habe so gut, wie niemandem davon erzählt und finde es einfach sehr faszinierend, dass es Leute gibt, die Lesen, was ich schreibe, weil es sie interessiert und nicht, weil ich sie dazu aufgefordert habe. Desweiteren bedanke ich mich für eure lieben Kommentare. Es sind nicht viele, aber das ist nicht wichtig. Ich habe mich jedes Mal gefreut wie ein Schnitzel und danke euch Kommentatoren sehr. Danke. An euch alle. An jeden, der das liest. Und auch an alle anderen.

Und wisst ihr was? Nur, weil mein Abenteuer Frankreich, bei dem ich jede Menge tolle Menschen kennengelernt und eine Menge Erfahrung gesammelt habe, jetzt vorbei ist, heißt das nicht, dass ich mit dem Bloggen aufhöre. Es macht mir Spaß und ich werde weitermachen. Den neuen Blog, den ich mit meiner Freundin Olga schreiben werde, verlinke ich euch, sobald er existiert. Also schaut doch die nächsten Wochen nochmal vorbei. Ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch sich auch mal den neuen Blog anschauen werden.

Merci et au revoir (denn wir werden uns wiedersehen! Verlasst euch drauf!)

Lena

Brevet Blanc, Prüfungsstress und Abschiede

09April2016

Salut!

Okay, eigentlich war geplant, dass der Post Mittwoch kommt, allerdings ist einfach krass viel passiert, deshalb kommt das Ganze erst jetzt.

Am Montag war eigentlich noch alles normal, wir hatten einen ziemlich entspannten Schultag und nach der letzten Stunde noch ein Date (also eine Verabredung/ein Treffen, jetzt nichts Romantisches...) mit dem Schuldirektor und Emilys Mutter (Es mussten noch ein paar Sachen wegen Emilys bevorstehendem Schulwechsels geklärt werden...). Der nette Mann hat uns dann in seinem Büro empfangen und wir haben dann ca. 1 1/2 (ich bin mir gerade echt nicht mehr sicher... kann sein, dass ich mich total täusche...) geredet. Erst wurden die Anmeldebögen fürs Lycée abgegeben und dann haben wir auch noch ein bisschen über mich geredet. Er hat uns von seiner Tochter erzählt, die irgendwann mal in Australien war (irgendwann habe ich nicht mehr so genau zugehört... Schande über mein Haupt) und, dass Austausche ja so eine tolle Sache seien. Ich wurde dann auch noch mal gedrängt, dass ich die 3 Jahre machen soll, was ich nicht tun werde...  Dann redeten wir über mein Zeugnis, das, zugegebenermaßen, wirklich seeehhhr gut ist. Ich bin sehr stolz auf mich. Wenn ich es irgendwie hinkriege, werde ich in den nächsten Tagen ein Foto anhängen. Nachdem mich der Direktor für meine guten Leistungen gelobt hatte, fragte er mich, warum ich denn nicht am Brevet Blanc (Ihr müsst euch das Brevet wie einen Realschulabschluss vorstellen und das Brevet Blanc ist eine Prüfung, die von der Form her gleich ist, allerdings noch nicht so krass gewertet wird. Es zählt ungefähr so viel wie drei Klassenarbeiten...) teilnähme. Mir war am selben Morgen noch mitgeteilt worden, dass ich am Donnerstag zu Hause bleiben könne und so war das ja auch von vornherein besprochen, sprich, ich hatte nicht gelernt und mich auf ein paar entspannte letzte Tage gefreut. Und dann machte ich einen Fehler. Vorsicht, jetzt wird es ein bisschen persönlich... Ich war schon immer jemand, der auf gar keinen Fall irgendwen enttäuschen will. Deshalb sage ich manchmal ja, wenn ich etwas eigentlich gar nicht möchte. Ich fühle mich in die Ecke gedrängt und sage mir, dass die Leute es ja gut meinen und es unhöflich wäre abzulehnen. Ich glaube, das ist eine schlechte Eigenschaft, weil ich mich damit immer in Situationen bugsiere, aus denen ich nicht mehr rauskomme und die ich gar nicht gewollt habe. Und genau so war das auch am Montag. Der Schuldirektor und Emilys Mutter machten mir Komplimente und versuchten dann, mich zu überreden am Brevet Blanc teilzunehmen, wobei überreden wohl das falsche Wort ist, weil ich 'Ja' gesagt habe. Als mir das Ausmaß der Situation bewusst wurde, habe ich dann noch schwach Gegenargumente geliefert à la "Aber ich habe doch jetzt gar nicht gelernt...", aber mir wurde dann nochmal gut zugeredet, dass das ja sowieso nicht gewertet wird... Am Abend war ich dann sauer auf mich selbst und ein bisschen überfordert. Ich konnte ja niemals das aufholen, wofür die Schüler schon das ganze Jahr lernen...

Am nächsten Tag habe ich mittags mit Emily für den Geschichts-/Erdkunde-Part gelernt. Ich war tot, das wurde mir da klar. Wir haben dann am Abend noch Kekse für den nächsten Tag gebacken, aber dazu komme ich gleich noch...

Mittwoch waren dann zwei Stunden lang die Gesichte/Erdkunde Teile dran. Es gab verschiedene Prüfungsräume (Ich war in Raum 20), in denen wir an Einzeltischen saßen. Kurz darauf wurden dann die Arbeitsblätter ausgeteilt, ich habe mein bestes gegeben, aber bei der einen Hälfte habe ich die Aufgabenstellung nicht vestanden und bei der anderen Hälfte wusste ich die Antwort nicht. Ich schätze, ich kriege 3 von 40 Punkten... In der dritten Stunde hatten wir die Arbeit dann schon mal besprochen. Ich habe mich ein bisschen geärgert, weil es ein, zwei Sachen gab, bei denen ich die Antwort gewusst hätte, allerdings einfach die Frage nicht oder falsch verstanden habe. In der vierten  Stunde war dann meine Abschiedsstunde geplant. Eigentlich hätte wir Mathe gehabt, allerdings waren die Deutsch-Schüler befreit, um mir nochmal bei Keksen tschüß sagen zu können. Es lief die ersten 5 bis 10 MInuten glatt (Übrigens bekam ich eine ganz süße Tüte von Anne-Lucie, in der M&Ms, ein Mini-Duschgel, das nach Pfirsich riecht, so ein Seifendings für die Badewanne, diverse Proben und eine ganz liebe Karte von ihr drin waren und von Frau Rousseau zwei handgemachte Zimtseifen, die aussehen wie ein Gebäck aus der Region, dessen Namen ich vergessen habe), dann kam die stellvertretene Schulleiterin rein und meinte, dass das alles nicht autorisiert wäre und wir zu Mathe gehen müssten. Somit war dann auch meine zweite Party gecrasht (gecrashed/ gecrashet/...???) worden. In Mathe waren natürlich alle sauer auf die Lehrerin, die alles gepetzt hatte und haben einfach weiter gegessen. Nachdem wir dann noch in der Kantine gegessen haben, wurden wir von Emilys Mutter abgeholt und, nachdem wir noch kurz zu Hause die Sachen gepackt haben, fuhren wir dann ins 40 Minuten entfernte Schwimmbad. Es war eigentlich echt cool, aber ich war danach totmüde... Am Abend hatte ich dann beim Skypen mit meiner Mama den Zusammenbruch, wenn man das so nennen kann. Ich hatte nach der Schule den ganzen Tag gearbeitet (Ich musste E-Mails und Kommentare beantworten (Danke für deinen Kommentar, Betty. Du findest die Antwort unter dem gleichen Post...), mich um mein Praktikum in Deutschland kümmern und einige Schulsachen klären...), dementsprechend war ich am Abend dann super gestresst und hatte noch kein Zeit gehabt für das Brevet in Französisch und Mathe, das am Folgetag stattfinden sollte, zu lernen. Außerdem war ich noch von der Schule und dem Schwimmen total fertig, sodass dann einfach alles herausbrach. Ich haderte mit mir selbst, weil ich nicht "Nein" sagen kann, die Prüfung schlecht gelaufen war und ich einfach (Achtung, es wird wieder persönlich...) eine Perfektionistin bin. Allerdings nicht so eine, die alles perfekt macht, sondern so eine, die nichts dafür tun will, damit es perfekt wird, und es deshalb auch nie perfekt wird, darüber dann aber enttäuscht ist. Ich hoffe, das hat gerade Sinn gemacht. Ich versank einfach im Selbstmitleid. Meine Mama hat mich dann ganz gut wieder getröstet.

Am Donnerstag war dann der zweite Teil der Prüfung mit ca. 3 1/2 Std. Französisch (Fragen zu einem Text (Ich habe gegooglet: Schöne neue Welt. Jetzt fühle ich mich ungebildet, weil ich das nicht erkannt habe. Das ist doch ein Klassiker... Obwohl. Auf französisch war das nicht einfach.), den ich nicht verstanden habe, einen Teil des Textes neu schreiben in dem man die Zeit in eine Zeit, die ich noch nicht im Französischen (das Plusquamperfekt) gelernt oder wieder vergessen habe und deshalb geraten (ich hoffe richtig...) habe und ein Diktat im ersten Teil. Beim zweiten Teil musste man etwas schreiben. Man konnte wählen, ob man eine Argementation zu dem Thema, oder einen Artikel für die Schülerzeitung aus der Sicht des einen Jungen schreiben wollte. Ich habe mich für den Artikel entschieden, aber ich schätze, ich habe das ziemlich falsch gemacht. Nach der Pause mit Kantine kam der zwei-stündige Mathe-Teil. Da habe ich ein echt gutes Gefühl. Gut, es gab ein paar Sachen, wo ich die Frage nicht verstanden oder den Stoff noch nicht hatte, aber ich glaube das wird ca. 30/40, was nicht schlecht ist, dafür, dass ich  nicht wiederholt habe. In der letzten Stunde hatte wir eine Freistunde und ich habe mich mit ein paar der Leute, die ich hier kennengelernt habe, im Foyer getroffen, wir haben "Wer bin ich?" gespielt und uns verabschiedet und dann endete mein letzter Tag am Collège. Es ist komisch sich vorzustellen, dass ich die alle nie wieder sehen werde...

Am Freitag, also gestern, hatten wir unser Ministage (Schnuppertag) beim anderen Lycée und es lief eigentlich ganz cool. Wir hatten Physik, Bio, Mathe und Französisch und waren von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr da. Alles in allem hat das Spaß gemacht. Es hatte nur den bitteren Nachgeschmacks meines letzten richtigen Tages hier. Am Abend haben wir mit Emilys Eltern und ihrem kleinen Bruder sehr lecker gegessen. Ich durfte aussuchen. Zum Nachtisch gab es so anders-förmige Éclairs und Geschenke für mich. :) Ich bekam meine Lieblings-Frühstückskekse, mega leckere Ikeakekse, einen Bordeaux-Schlüsselanhänger, ein Bordeaux-T-Shirt, Handdesinfektionsgel fürs Flugzeug (das ist ein kleiner Insider...) und Früchtetee. Ich fand das sooooo lieb und habe mich sehr gefreut. Schon komisch, dass ich heute schon fliege... Ich habe dann Koffer gepackt und dann geschlafen.

Leider nicht besonders gut. Um 4:00 Uhr nachts hatte ich einen fiesen Krampf im Bein, von dem ich aufgewacht bin. Es war echt schlimm und ich musste ja still sein, um die anderen nicht zu wecken. Um 07:00 konnte ich nicht mehr weiterschlafen und habe deshalb angefangen zu schreiben. Gleich muss ich duschen, dann gehen wir nochmal zu Markt und dann fahren wir zum Flughafen, denn um 16:50 Uhr geht ja schon mein Flieger.

À bientôt

Lena

 

Grillen, der Countdown läuft und ein Skype-Marathon

03April2016

Salut!

Die letzte Woche hat begonnen. Schon komisch sich vorzustellen, dass ich in einer Woche um diese Zeit schon wieder in meinem Zimmer sitze. Die Zeit hier verging wirklich wie im Flug und gerade die letzten Wochen rennen quasi dahin (sagt man das so?). In den letzten Tagen ist nicht viel passiert... Freitag hatten wir Schule und haben am Abend noch eingekauft und gestern (Samstag) sind wir zwar morgens kurz zur Bibliothek getapert (Ich habe das Buch zurückgegeben...), waren aber den Rest des Tages im Haus, nur am späten Nachmittag sind wir noch zu einem Fußballspiel des Bruders gefahren (Das Ganze hat 2 Stunden gedauert, weil er sich dann ja noch umgezogen hat, man sich unterhalten hat... Es war aber echt schön, das Wetter war super und wir saßen da einfach sehr entspannt...). Am Abend habe ich dann einfach mal 6 Stunden (ungelogen) mit meiner Freundin Olga geskypet und es war sehr schön (ein bisschen wie eine Pyjama-Party...). Wir haben übrigens beschlossen zusammen einen Blog zu machen. Also ich wollte ja sowieso weiterbloggen und sie wollte auch irgendwie anfangen und dann dachten wir uns "Das können wir dann ja gleich zusammen machen..." So sieht's aus. Wir sind noch am Suchen von Namen, Anbietern, Inhalten,... Aber ich glaube, das wird echt cool. Ein bisschen Gedankenkotze halt. Wir werden sehen. Falls das jemanden interessiert und Olga einverstanden ist, verlinke ich euch den neuen Blog dann im letzten Eintrag. Ich bin schon echt traurig. Das hat mir so viel Spaß gemacht und ich bin sehr dankbar und glücklich, dass ich mir den Blog spontan auf dem Flughafen in Amsterdam  erstellt habe.

À bientôt

Lena

Papst Clemens, Streiks und wundervolles Wetter...

31März2016

Salut!

Ich wollte euch eigentlich nur ein bisschen von meinen letzten drei Tagen berichten...

Am Dienstag war ein Schultag, ich glaube, es ist nichts passiert, insofern... lasst uns den Tag einfach überspringen... Gestern hatten wir dann unseren Probetag beim Lycée Pape Clément (das ist das mit dem AbiBac). Wir konnten ausschlafen, da es erst um 12:00 Uhr da losging. Wir fuhren dann halb elf los und es war soooooooo warm, ihr könnt es euch nicht vorstellen. Um elf so locker 20°C. Ich habe es sehr gefeiert. Als wir dann dort ankamen wurden wir von einer Sekretärin (?) zur Klasse gebracht. Es war eine der AbiBac-Klassen. Wir wurden dann von der Lehrerin (die übrigens Deutsche ist) gebeten uns kurz vorzustellen und setzten uns dann hinten in den Klassenraum und waren stille Beobachter. Die Klasse beschäftigte sich gerade mit dem Autoren Wladimir Kaminer. Sie lasen seine Biographie und einen Auszug aus seinem Buch "Russendisko", das später auch mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle verfilmt wurde (falls euch das an was erinnert). Ich hab den Film damals im Kino gesehen und kannte das Buch nicht. Die Stunde war eigentlich echt interessant. Wir redeten auch ein bisschen über die Situation Deutschlands nach dem Fall der Mauer... Nach der Stunde war für die Schüler eine große Pause mit Essen. Eine kleine, wirklich freundliche Gruppe von Schülern "adoptierte" uns, nahm uns mit und zeigte uns anschließend noch ein bisschen die Schule. Sie waren echt nett. Nach der Pause hatten wir noch eine Doppelstunde Deutsch. Wir beschäftigten uns mit dem Konjunktiv. Zuerst wurde den Schülern die Bildung beigebracht und dann wurde das in kleinen Übungen trainiert. In der zweiten Stunde war dann eine Gruppenarbeit zu dem Thema. Ich mochte die Gruppe, in die wir eingeteilt wurden, nicht wirklich so super. Das waren, wenn ich das richtig verstanden habe, die "Beliebten". Sie haben erstmal voll über die Leute, mit denen wir in der Pause zusammen waren, hergezogen. Sie waren nett  zu uns, aber auf Dauer wären das nicht die Menschen, mit denen ich meine Zeit verbringen wollen würde (Was für ein Satz.!). Nach den 3 Stunden war's das auch eigentlich schon vorbei. Wir gingen raus und fuhren wieder zurück. Ich bin im Auto fast gestorben weil es so warm war, aber es wäre ein schöner Tod gewesen, ich genieße die Sonne nämlich wirklich sehr. (Okay... Das mit der Metapher (?) eben war irgendwie doof... könnt ihr das überlesen? Danke. WIr fuhren also zurück und ich schlief ein bisschen. (Ich wurde heimlich fotografiert und das Ergebnis ist wirklich sehr schön... nicht. Ich hab das, weil es echt lustig ist, einer Freundin geschickt, die einfach mal mit einem weiteren heimlichen Schlaf-Bild reagiert hat... Warum?!) Wieder zu Hause ist dann auch nichts Spannendes mehr passiert. Ich hab abends noch mit meiner Schwester geskypet und es war sehr, sehr schön.

Heute ist Streik, was bedeutet, dass wir nicht zur Schule müssen. Ich gestehe... Ich habe den ganzen Tag im Bett verbracht. Insofern auch heute nichts Interessantes... Emily und ihre Mutter sind dann jetzt noch zu irgendeinem Treffen wegen eines Austauschs und danach noch einkaufen gefahren. Gleich muss ich noch ein klitzekleines bisschen für die Schule machen. Übrigens sind es jetzt nur noch 9 Tage. Ich bin ein bisschen sehr traurig, aber ich freue mich auch auf zu Hause.

Ihr merkt, heute mal kein endloser Eintrag. Ich wollte einfach mal kurz updaten. Ich melde mich!

À bientôt

Lena

2x Bordeaux, 1x Saint-Émilion und 1x ans Meer

28März2016

Salut!

Sorry, dass die letzten 8 Tage nichts von mir kam, aber meine Eltern sind ja momentan zu Besuch und ich bin dementsprechend viel unterwegs. Ich wollte euch aber trotzdem erzählen, was wir an coolen/spannenden/aufregenden Dingen erlebt haben.

Ich fange am besten am Montag an. Da ist nämlich so ziemlich gar nichts Interessantes passiert. Also meine Eltern kamen gegen Nachmittag an und ich war super hibbelig, einfach weil ich nicht wusste, wann genau sie denn da sein würden und allgemein, weil ich mich natürlich super auf sie gefreut habe. Wieder zu Hause haben wir dann noch die frisch gewaschenen Sofabezüge aufgezogen und ein bisschen staubgesaugt. Es sollte ja alles schön sein, wenn sie kamen. Natürlich kamen meine Eltern so an, dass wir noch mitten am Aufräumen waren, als sie vor der Tür standen. Natürlich... Es hat aber dann doch noch alles geklappt. Sie blieben nicht lange, aber es war wirklich schön sie nach all der Zeit wiederzusehen und außerdem hatten sie eine große Tasche mit Sachen aus Deutschland dabei, die ich schon sehnsüchtig erwartete. Am nächsten Tag war dann der Tag des Tests und wir fuhren morgens nach Bordeaux. Wir, das waren Chrystèle, meine Mutter und ich. Natürlich kamen wir in den klassischen Arbeitsverkehr vor Bordeaux. Wir mussten dann ca. eine halbe Stunde stockenden Verkehr auf der Autobahn ertragen. Hätte uns schlimmer erwischen können. Als wir dann nach einigem Hin- und Herfahren auf dem Universititätsgelände, wo der Test stattfinden sollte ankamen wurden wir von einigen Studenten zu einem Gebäude gelotst. Dort drinnen wurden wir dann zu der zuständigen Mitarbeiterin geschickt, die sich erstmal mit uns unterhalten hat. Sie wollte meine Papiere und mein letztes Zeugnis sehen und mir Fragen gestellt (Wie ich mich schulisch einschätze, was ich mir für meine Zukunft vorstelle,...). Das Ganze glich eher belanglosem Herumgeplänkel. Anschließend sagte sie mir, worin sie mich prüfen würde (ein Mathetest auf  Deutsch, eine deutsche und eine französische Leseverstehensübung und eine französische Schreibübung zum Thema argumentieren) und bat Chrystèle und meine Mutter sich irgendwo in ein Café oder so zusetzen und in ca. 1 1/2 Std. wiederzukommen. Ich wurde dann in einen Raum gebracht, in dem ein kleines Mädchen saß, das auch so einen Test machte (allerdings auf Syrisch (?????), oder einer ähnlichen Sprache...). Mir wurden dann die Arbeitsblätter gebracht und ich saß dann erstmal 2 Std. an diesem Test. Anschließend korrigierte die Frau das noch kurz und bat uns dann zu sich ins Büro. Sie besprach dann die Ergebnisse (in Mathe wär ich besser gewesen, wenn ich vorher nochmal wiederholt hätte. Ich konnte das nämlich eigentlich... Das hat mich ein bisschen geärgert... In der deutschen Übung war ich gut und auch die frz. Übung habe ich gut gemacht. In der Übung fürs freie Schreiben hätte ich auch noch mehr machen können, aber das war eigentlich auch soweit okay...) mit uns. Insgesamt kam dabei raus, dass ich normal hier in Frankreich versetzt werden würde. Ich war eigentlich ganz zufrieden. Nach dem Test fuhren wir nach Bordeaux (wir wollten eigentlich, wie immer, im Parkhaus parken und dann die Tram nehmen, aber da die alle voll waren sind wir dann mit dem Auto in die Stadt gefahren) und aßen vorher noch bei KFC. In Bordeaux City begann dann die große Parkplatzsuche. Wir fanden schließlich einen am Rand des Riesenplatzes einen Platz, der jedoch 5€ für 2 Std. kostete... Wir hatten es nicht klein und zahlten deshalb nur für eine Stunde. In der Zeit gingen wir die Fassade von Bordeaux auf und ab, gennossen die Sonne und schlenderten über den Jahrmarkt, der aufgebaut war langsam zurück. Als wir wieder nach Hause fuhren hielten wir noch kurz bei McDonald's und kauften uns ein Eis (Chrystèle: McSunday, meine Mutter: McFlurry mit Oreos, ich: McFlurry mit Daim).

Am Mittwoch holten mich meine Eltern nach der Schule ab und wir fuhren nach Saint-Émilion. Das Wetter war super und wir spazierten mit Clara (unserem Hund) durch die Stadt. Ich drehte mit meinen Eltern eine ähnliche Route wie mit Emilys Familie das letzte Mal. Auf dem Rückweg machten wir ein paar kleine Umwege und fuhren so noch ein bisschen länger durch die Weinberge. Es war schön nach all der Zeit hier wieder ein paar gemeinsame Stunden zu verbringen. Als wir wieder in Gensac waren liefen wir noch ein bisschen durchs Dorf und holten uns unterwegs eine Pizza bei einem Pizzawagen. Am Abend hatte ich einen fiesen Sonnenbrand...

Donnerstag fuhren wir ans Meer. Die Eltern hatten ja schon oft von Soulac geschwärmt, der kleinen Stadt am Atlantik, in der sie öfter Urlaub gemacht haben, und da Tino und Chrystèle am Donnerstag frei hatten und das Wetter gut werden sollte kriegten wir schulfrei, packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg. Nach einer etwa 2 stündigen Fahrt machten wir einen Spaziergang durch die Straßen Soulacs mit den klassischen Häusern, der Kirche und der Markthalle und setzten uns anschließend an den Strand und picknickten. Dann wurde noch ein bisschen am Strand getobt und wir wollten mit den Füßen ins Wasser. Die Situation artete ein bisschen aus, als eine Welle kam und unsere gesamten Hosenbeine nass machte, woraufhin wir uns in die Sonne legten und diese trocknen ließen. Zum Abschluss taperten wir noch einmal durch die Stadt und traten dann auch erschöpft die Rückreise an.

Am Freitag hatten wir normal Schule, wobei normal auch Definitionssache ist. Die erste Stunde hatten wir Étude, dann haben wir zwei Stunden einen Film geguckt (Die Truman-Show auf Englisch mit französischen Untertiteln; ich kannte den Film schon und mag ihn eigentlich ganz gerne), woraufhin wir nochmal eine Stunde Étude hatten. Dann gab es Essen, aber damit wir früher Schluss haben konnten wurde Physik/Chemie in die Pause verlegt, sprich, wir hatten eine halbe Stunde Essen und dann eine Stunde Physik. Dann hatten wir wieder Étude (CDI) und dann Kunst. Der Tag endete mit einer weiteren Stunde Étude. Ihr könnt euch vorstellen, wie spannend dieser Schultag gewesen sein muss. Nach der Schule fuhr ich mit den Anderen nach Hause und wurde am Abend dann von meinen Eltern abgeholt. Wir fuhren Einkaufen (Es gibt hier ein paar Sachen, die es in Deutschland nicht gibt, deshalb wollte ich, dass sie mir ein bisschen was mitnehmen...) und kochten dann anschließend bei ihnen (Ratatouille mit Feta à la Lena, es war seeehhhhhr lecker...). Alles in Allem war es ein superschöner Abend.

Samstag standen wir früh auf, um den Markt von Sainte-Foy zu besuchen. Mein Vater war zwar schonmal da, aber meine Mutter noch nicht und es war mal wieder super Wetter. Emily war mit dabei und wir drehten die gewöhnliche Runde, bei der wir unter anderem auch die Vermieter (also die hier in Frankreich) meiner Eltern und Bekannte trafen. Nach dem Markt fuhren wir nach Bordeaux. Wir parkten in einem Parkhaus, fuhren mit der Tram in die Stadt und liefen dann zur Oper. Dort trennten sich unsere Wege. Meine Eltern machten Sightseeing und Emily und ich gingen shoppen. Dabei trafen wir Freunde aus der Schule, was echt schräg war, weil wir nicht von einander wussten und Bordeaux eine relativ große Stadt ist. Zu Abend aßen wir bei McDonald's und natürlich nahmen Emily und ich uns Luftballons mit und natürlich mussten wir die Rutsche ausprobieren.

Am Sonntag, also gestern, aßen meine Eltern mittags bei uns. Es ist kein Wunder, dass ich 6 Kilo zugenommen habe, bei den Massen, die wir hier essen... Am Nachmittag machte Chrystèle mit uns Mädchen 3 Kilo Bugnes, von denen ca. 1 Kilo meinen Eltern  gespendet wurde. Zum Abendessen waren meine Eltern und ich von Frau Rousseau, meiner Deutschlehrerin hier, eingeladen worden. Es waren außerdem noch die hiesige Englischlehrerin und eine andere Lehrerin, die mein Vater kennt, mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn dort. Das Essen war wirklich gut und zum ersten Mal habe ich das Klischée, das Franzosen einiges an Alkohol trinken, im Reallife erlebt. Es gab zum Entrée Champagner, dann wurde noch ein leckerer Weißwein ausprobiert, anschließend wurde zum Essen Rotwein serviert (da auch gleich zwei verschiedene Sorten, die natürlich beide ausprobiert werden mussten...) zum Desert wurde noch eine, in Rum eingelegte, Pflaume gegessen und dann wurde später noch der andere Rum (zum Trinken) rausgeholt. Nach dem ersten Rotwein bin ich ausgestiegen (okay, die Pflaume habe ich noch gegessen, aber die war nichtmal besonders lecker...). Ich habe bisher noch nie so viel Alkohol getrunken (auch weil mir Alkohol eigentlich nie wirklich schmeckte), aber den Champagner und den Weiwein mochte ich echt gerne. Ich hab mich jetzt auch keinesfalls voll abgeschossen oder so, das war alles im grünen Bereich, aber für mich war es einfach ungewohnt. (Die Erwachsenen haben sich übrigens auch benommen, da war niemand betrunken, oder so... :D) Frau Rousseau hat übrigens ein mega schönes Haus mit großem Pool, Sommerküche und einem grandiosen Ausblick... Sie erzählte mir auch von einer Überraschungsparty, die sie für mich an meinem letzten Dienstag vor meiner Abfahrt geplant hatte. Sie hatte schon mit den anderen Leuten aus dem Deutschkurs geredet, jeder wollte etwas zu Essen mitbringen und sie sollten sich in der Garrage verstecken, während Emily und ich nichtsahnend zu Besuch gekommen wären. Ich kann mir gut vorstellen, dass das richtig schön geworden wäre und war ganz gerührt, dass sie mich anscheinend so ins Herz geschlossen hatten, dass sie sowas Großes für mich geplant hatten. Allgemein wurde ich an diesem Abend mega gelobhudelt. Leider wird die Party nicht stattfinden, da die Mutter von Emily es verboten hat. Ich will hier jetzt nicht näher auf die Gründe eingehen, war aber schon sehr enttäuscht. Trotzdem... der Gedanke zählt...

Heute, also am Ostermontag wurden wir um 08:30 geweckt, da die "Cloches" (also die Glocken, was hier in der Region sowas ist, wie der Osterhase in Deutschland) die Eier im Garten versteckt/fallengelassen (ich bin mir nicht sicher) hatten. Wir machten uns also alle vier (Emily, Noé, Owen und ich) mit unseren Körbchen auf den Weg und sammeln im Garten Schokoostereier ein. Es war schon irgendwie sehr cool... Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns dann schnell von meinen Eltern und Clara, die heute Morgen den Heimweg antraten. Anschließend guckten wir Titanic (ja, zum zweiten Mal, während meiner Zeit hier) auf Deutsch (SAT1) an und danach Le Grand Bleu (Im Rauschen der Tiefe) auf Französisch. Gegen 16:00 Uhr machten wir uns zu Fuß auf die Socken zum Fußballplatz, wo gerade ein Match des Vereins von Gensac ausgetragen wurde. Wir nahmen übrigens zwei der Bernhardiner mit. Nach einer Viertelstunde dort zogen wir auch schon wieder den Rückzug an, weil Emilys Mutter kalt wurde. Wir trafen noch ein paar Bekannte im Dorf. Jetzt muss ich gleich noch staubsaugen und duschen... Jippie!

Ich melde mich bald wieder

À bientôt

Lena

Kübis-Apfel-Kuchen, Museen und Träume

20März2016

Salut!

Wieder einiges passiert in letzter Zeit... Ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, ob ich erst mit der Schilderung der letzten beiden Tage aka des Wochenendes oder doch eher mit dem allgemeinem Wahnsinn anfangen soll... Wir werden sehen. Auf jeden Fall bin ich dafür, dass wir das heute alles super entspannt angehen.

Okay... Zuerst einmal das Allgemeine. Ich habe heute zum ersten Mal bewusst auf französisch geträumt. Das war total irre. Ich weiß auch nicht mehr genau was, aber ich hab mir das sofort nach dem Aufwachen aufgeschrieben, damit ich das nicht vergesse. Für mich bedeutet das jetzt soviel wie, dass ich wirklich angekommen bin und dass mir dieser Aufenthalt auch wirklich was für die Sprache bringt. Eine weitere Sache, die ich jetzt keinem richtigen Tag zuordnen kann, ist die, dass ich am Dienstagvormittag einen Test habe. Und zwar aus dem Grund, dass ich ja vor ca. ein, zwei Monaten überlegt habe, meine Schule hier zuende zumachen. Ich hatte die Idee dann recht schnell wieder verworfen (finanziell wäre das kompliziert, außerdem würde ich meine Eltern dann nur in den Ferien sehen und mit dem doppelten Abschluss noch so eine Sache (Abitur und Baccalauréat (so eine Art frz. Abitur)), weil dann das Eine unter dem Anderen leiden würde und so weiter und so fort...). Es sprachen jedenfalls einige logische Gründe da gegen, meine Eltern waren auch nicht dafür. Ich wollte mir die Möglichkeit aber trotzdem so lange, wie möglich offenhalten, für den Fall, dass ich meine Meinung doch noch ändere. Die Mutter von Emily bot mir dann an, die nötigen Informationen für mich rauszusuchen. Am Freitag sagte sie mir dann plötzlich aus dem Nichts, dass sie jetzt einen Termin (nächsten Dienstag) für einen Test hat, der notwendig wäre, falls ich hier meine Schule beende. Bei dem Test handelt es sich um einen Niveau-Test, mit dem quasi festgestellt wird, in welche Klasse ich kommen würde und wie weit ich mit meinem schulischen Stand dem französischen entspreche. Ich hätte dann eine Prüfung in Mathe, Französisch und Deutsch. Der Test ist unverbindlich, sprich, nur weil ich den mache, heißt das nicht, dass ich mich dann auch wirklich beim Lycée anmelden muss. Ich dachte mir dann erstmal so "Okay... Das ist plötzlich...", aber da der Test unverbindlich ist und ich eine neugiere Person bin, würde ich ihn gerne machen, nur um zu wissen, ob ich es schaffen könnte. Als ich meinen Eltern dann aber davon erzählt habe, waren die nicht so begeistert. Meine Mutter hällt das Ganze für sinnlos und mein Vater hat keine Lust, wie von Emilys Mutter geplant, mitzukommen um Fragen zu stellen... Die Situation ist kompliziert. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt.

Gestern Morgen bin ich früh aufgestanden, da ein schöner Tag war und wir zum Markt nach Sainte-Foy gefahren sind (bin ich nicht eine Meisterin im Themen-Wechsel?). Es war ganz anders als beim letzten Mal. Die Sonne schien es waren um die 20°C und überall war der Geruch von Essen. Leckerem Essen. Es waren auch viel mehr Menschen da und alle zockelten mit ihren Einkaufstrolleys durch die Straßen. Es war aber auch wirklich schön! Wenn ihr mal in der Gegend seid und einen schönen Tag erwischt müsst ihr unbedingt herkommen! Wir selbst haben nur Obst und die Mutter sich eine Handtasche gekauft. Wieder zu Hause haben wir dann im  Garten zu Mitttag gegessen. Anschließend sind wir (Emily, ihre Mutter, ich und der Freund von Emilys Schwester (Justin), den wir unterwegs einsammelten, weil er sowieso nach Bordeaux wollte) dann nach Bordeaux gefahren. Erst wieder ins Parkhaus und dann von da aus mit der Tram in die Stadt, von wo aus wir dann ins Musée des Beaux-Arts gegangen sind, ein Museum, das Bilder nach Epochen ausstellt. Ich konnte mich gar nicht satt sehen (Museumsnerd). Danach sind wir dann ins Musée d´Aquitaine. Das ist ein Museum in dem man so ethnologische Sachen angucken kann. Die Ausstellung fängt quasi in der Steinzeit (Pfeilspitzen, Wandmalerei,...) an und arbeitet sich dann übers Mittelalter (Särge,...) in die heutige Zeit. Außerdem kann man unterwegs noch einige Modellschiffe, etwas über Sklaverei und alte Filmplakate bewundern. Ich war sehr  angetan, obwohl ich das erste Museum besser fand. Bilder sind einfach zu toll. Eigentlich hat das zweite Museum noch eine Bibliothek unterm Dach. Die konnten wir aber leider nicht mehr besuchen, weil das Museum dann schon schloss. Auf dem Rückweg zur Tram teilten wir dann eine Tüte M&Ms (die Gelben. Das sind die Besten.). Als wir wieder zu Hause waren skypete ich noch mit meinen Eltern und legte mich dann schlafen. Ich war total fertig.

Heute sind wir später aufgestanden, ich habe dann zeitig geduscht und gefrühstückt und nach dem Mittagessen sind wir zu einem Umzug in ein Nachbardorf. Der Umzug war zum Frühlingsanfang, es gab verschiedene Wagen und alle haben sich verkleidet und mitgemacht. Das Ganze kann man sich ein bisschen wie die Erntedankumzüge in Deutschland vorstellen, nur dass nicht mit Bonbons sondern mit Konfetti geworfen wurde. Ich fand es toll. Es war gutes Wetter, alle waren glücklich und es roch nach frisch gemähtem Gras. Der perfekte Sonntag. Das Alles erinnerte mich total an früher, als ich mit meiner Großcousine zu meiner Tante bzw. ihrer Oma gefahren bin (wir beide sind im gleichen Alter, also meine Großcousine und ich, nicht ihre Oma und ich...) und wir dort als kleine Mädchen die Umzüge beobachtet und am Ende des Tages unsere gesammelten Bonbons verglichen haben. Nachdem wir wieder zu Hause angekommen waren, haben Emilys Mutter und ich einen Apfel-Kürbis-Kuchen gebacken. Dann habe ich mit meiner guten Freundin Olga (ja, dem Mädchen, das mir Briefe schreibt) geskypet und dann gab es auch schon Abendbrot. Da haben wir dann auch den, noch warmen, Kuchen probiert, der erstaunlich gut geschmeckt hat.

Morgen kommen meine Eltern hier an. Sie sind heute Mittag losgefahren und übernachten jetzt in Reims und fahren dann morgen weiter. Es ist noch nicht ganz klar, wann sie ankommen und daher auch nicht, ob wir uns morgen schon sehen, aber ich freue mich tierisch. Es sind jetzt ca. 2 Monate vergangen und sie fehlen mir schon sehr. Umso besser, dass sie und Clara (unser Hund, sie ist noch ein Welpe und soooo knuffig) morgen hier sind.

Das war's an Informations-Nachschub. Jetzt wo ich es aufgeschrieben habe, sieht es gar nicht mehr nach so viel aus.

À bientôt

Lena

Was ich vermissen werde und anderes Gedanken-Gedöns

15März2016

Salut!

Heute gibt es mal einen etwas anderen Blogeintrag. Ich hab eigentlich nichts Spannendes im Sinne von "Heute haben wir das und das gemacht..." zu erzählen, aber da ich trotzdem irgendwie Lust hatte irgendwas zu schreiben und mich ja auch sonst viel zu selten melde...

Zunächst einmal spuken mir schon seit etwas längerer Zeit ständig Dinge durch den Kopf, die ich vermissen werde. Eins weiß ich sicher. Und das ist, dass das hier nicht mein letzter Aufenthalt in Frankreich sein wird und auch Sainte-Foy-la-Grande und Umgebung will ich nochmal wiedersehen. Ich denke schon, dass Emily und ich uns nochmal treffen werden. Ob jetzt nur in den Ferien, oder ob wir nochmal einen Austausch zusammen machen, steht in den Sternen. Trotzdem gibt es einiges, was mir fehlen wird. Zum Einen die Leute, dich hier kennengelernt habe. Da wären die Leute aus der Schule (sowohl Schüler, als auch Lehrer und Betreuer) und natürlich die Familie. Aber es gibt auch andere Dinge, die ich arg vermissen werde. Die Busfahrten zum Beispiel. In Deutschland fahr ich immer mit dem Fahrrad. Bei Wind und Wetter (was übrigens sehr geil ist, vor allem, wenn die Straßen im Winter nicht geräumt sind und ich mich durch den Schnee quälen muss...), da ist es ganz angenehm, wenn man morgens in einem beheizten Bus sitzen und dabei seine Lieblingsmusik hören kann. Ich werde es vermissen. Außerdem wird mir die Landschaft fehlen. Die Häuser mit ihrem ganz eigenen Charme und die (leider noch kahlen) Weinberge. Jap und halt die Schule ganz im Allgemeinen. Étude, die Kantine (oh ja... die Kantine!!!) und allgemein den Unterricht hier. Ich würde nicht sagen, dass er besser ist, oder so, aber ich habe mich inzwischen so daran gewöhnt... Keine Ahnung. Das wird mir halt fehlen. Genauso der Supermarkt, falls ihr euch erinnert... Ich rede von diesem krass großen Mega-Supermarkt, wo wir immer 359345 Std. einkaufen. Und wo wir gerade dabei sind... Lebensmittel. Es gibt hier teilweise so geiles Essen! Ich meine warum gibt es in Deutschland nicht die dritte Sorte M&Ms, Peanutbutter-Oreos, Bugnes, Carambar, Hollywood Kaugummi (damit hab ich die größten Blasen meines Lebens gemacht...), mir fällt jetzt nicht mehr ein, aber französisches Essen ist geil! Noch eine Sache, die mir heute aufgefallen ist, ist die Sonne. Allgemein das Wetter. Ok, bisher war es immer so lala, aber die letzten zwei Tage waren es ungefähr 20°C und die Sonne schien. Ich liebe es, in der (einstündigen) Pause einfach draußen sitzen und die Sonne genießen zu können. Jetzt ist es 18:25 Uhr und es ist immer noch hell. Ich sitze hier gerade bei offenem Fenster auf dem Bett... Ich hoffe wirklich das Wetter hält sich, denn aus zuverlässigen Quellen weiß ich, dass das Wetter in Deutschland nicht unbedingt so super sein soll, da will ich meine Zeit hier noch unter blauem Himmel verbringen. À propos Himmel, das ist nämlich noch so eine kleine, aber feine Sache, die mir fehlen wird. Hier gibt es nämlich super oft sternenklare Nächte und das ist so cool. Ich meine in Deutschland ist es - jedenfalls bei mir - ständig bewölkt, da ist es schön sich die Sterne ansehen zu können. Mehr fällt mir so auf die Schnelle auch nicht ein. Ergänzungen werde ich nachtragen...

An weiterer Gedankenkotze habe ich jetzt auch nicht viel zu liefern. Was mir aufgefallen ist und das ist etwas Negatives an diesem Land bzw. dieser Gegend (ich kann nicht wirklich beurteilen, wie das im Rest von Frankreich ist) ist, dass hier an der Schule einige Leute rauchen. An sich ist da jetzt nichts zu zu sagen, außer, dass es der Gesundheit schadet und so weiter, aber letztendlich muss das jeder selbst entscheiden, aber mir ist aufgefallen, dass einige Schüler (meist heimlich) im Park vor der Schule rauchen gehen (und Rauchen ist hier auch erst ab 18 legal). Das ist bei meiner Schule (in Deutschland) zwar auch so, aber da sind die Leute immer noch älter, als ich. Ich glaube, das fängt da ungefähr mit 16-jährigen an, aber das kann ich jetzt nicht so genau sagen, weil ich da niemanden von kenne... Hier an der Schule in Frankreich sind die Schüler allerdings maximal 15 Jahre alt und bei den Rauchern sind auch einige Jüngere (ich glaube hier fängt das so mit 13 an, aber das kann ich erst recht nicht genau sagen, weil ich hier sowieso kaum jemanden kenne...) dabei. Sowieso sind es hier mehr, denke ich. Ich war einfach nur sehr geschockt als ich Kinder gesehen habe, die rauchen. Ich meine, ich bin mir sicher, in Deutschland gibt es das auch, aber richtig erlebt/gesehen habe ich das noch nie. Zum Thema Rauchen fällt mir hier am Nachmittag, nach der Schule auf unsere Eltern bzw. die Busse warten fängt schonmal der ein oder andere an zu rauchen. Ich weiß nicht, ob das normal ist und ich das alles viel zu eng sehe, aber ich bin in einer Nichtraucher-Familie aufgewachsen und finde Zigaretten momentan (und ich hoffe, das bleibt auch so) eigentlich ziemlich eklig. Das Ganze ist jetzt auch nur eine Sache, die mir aufgefallen ist und von der ich euch berichten wollte. Wie man das beurteilt, muss jeder für sich selbst wissen.

Eine andere Sache, von der ich gehört habe und die ich ziemlich cool finde ist das neue (ok, so neu ist es nicht mehr, ich glaube das war Anfang Februar aktuell.... Shame on me...) Lebensmittelgesetz hier. Es wird ja auch in Deutschland ständig diskutiert, was mit Lebensmitteln passiert, die unverkauft bleiben, weil sie beispielsweise nicht mehr so schön sind (Wenn man den roten, glänzenden Apfel haben kann, nimmt man auch den und nicht den mit der Delle daneben...). Momentan ist es in Deutschland so, dass diese Lebensmittel, die definitiv noch essbar sind, dann auf dem Müll landen, oder im besten Fall an Tafeln gespendet werden. Das führt dazu, dass in Deutschland unglaublich viel Essen weggeschmissen wird und das, und ich denke da sind wir uns alle einig, ist nicht gut. Frankreich hat nun ein Gesetz erlassen nach dem Händler jetzt (seit Anfang Februar) unverkaufte Nahrungsmittel spenden, verarbeiten, als Tierfutter verwenden oder kompostieren müssen. Sie dürfen nicht mehr einfach so weggeschmissen werden. Das finde ich ziemlich cool und da sehe ich Frankreich auch wirklich als Vorreiter an.

Das war's dann auch schon wieder. Ich hoffe euch hat mein - heute etwas untypischer - Blogeintrag gefallen.

À bientôt

Lena

Wahlen, Schul-Update und Einkäufe

11März2016

Mein PC hat vorhin rumgespackt, sodass ich gezwungen bin, das alles hier nochmal zu tippen. Ich war fast fertig und bin so sauer. Das ist schon das zweite Mal!

Salut!

Es ist schon wieder fast eine Woche her, seit ich das letze Mal geschrieben habe, aber unter der Woche komme ich einfach nicht dazu. Ich will an dieser Stelle auch nochmal aufschreiben, was in der Schule gerade so behandelt wird. Wen das nicht interessiert, der sollte diesen Absatz am besten überspringen.  Fangen wir mit Französisch an. Wir machen jetzt Argumentationsschreiben. Ich mag es nicht. Ich musste mich schon in Deutschland durch den Stoff quälen und jetzt machen wir das Ganze nochmal auf Französisch. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne diskutiere. Ich liebe Diskussionen. Aber ich mag es nicht, nach bestimmten Regeln zu schreiben und dass sich diese wunderbaren Argumentationen dann auch noch 3284945634-mal in der Schulzeit wiederholen macht es nicht unbedingt besser. Dann kommt noch das Thema unserer Gruppe hinzu: Normalität. Es wird jetzt einige geben, die das super finden, aber mir fällt das ziemlich schwer. Es gab einige Themen, die mir zusagten, aber das zählte nicht dazu. Ich weiß auch nicht... Viele sagen: "Normalität gibt es nicht", aber ich denke das Normalität existiert, sie wird einfach von jedem anders definiert. Und selbst das hängt dann auch noch mit einigen Faktoren zusammen... Religion, Erziehung, Erfahrungen, Geld, Wohnort bzw. Lebenssituation... Ihr seht, man kann das noch ausführen, aber das nach dem klassischen System (These, Argument, Beispiel, Argument, Beispiel,...) zu machen ist ziemlich anstrengend. In Mathe beschäftigen wir uns gerade mit linearen Funktionen (hatte ich auch schon in Deutschland), welche nicht so einfach sind, wie die bisherigen Themen, aber immer noch nichts im Vergleich zu den Aufgaben in Deutschland. Das ist jetzt nicht herablassend oder so gemeint, aber das ist vom Schwierigkeitsgrad einfach viel einfacher als bei uns. Dafür sind sie in Fächern wie Geschichte, Biologie oder Physik/Chemie viel weiter als wir... Montag schreiben wir darüber einen Test. In Geschichte  haben wir jetzt den Algerien-Krieg abgeschlossen und zu Erdkunde gewechselt. (Das wird halt vom gleichen Lehrer unterrichtet und nach zwei, drei Themen wechselt sich das dann ab.) Wir haben heute mit dem Thema angefangen. Es geht um Weinanbau. Passt perfekt in die Region. In Chemie machen wir jetzt Physik (das wechselt sich auch ab) und reden über erneuerbare Energien, falls ich das richtig verstanden habe. Ach ja... Und in Sport machen wir zwar immer noch Acrosport (Pyramidenturnen) und Badminton, allerdings nicht mehr lange. In 3 Wochen fangen wir mit Rugby an. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Ich hab bei meinem ersten Aufenthalt hier (1 1/2 Wochen mit der Schule) zwar schon einmal Rugby gespielt, allerdings mit Deutschen, die auf dem gleichen Stand waren, wie ich. Dementsprechend witzig war das auch. Dieses Mal wird das aber wahrscheinlich anders. Ich meine, lauter Franzosen, die diesen Sport lieben und super erfahren sind gegen  eine kleine, zerbrechliche, unsportlich Lena... Kann das gut gehen? Aber es ist ja nur eine Woche, sprich ein Mal, da ich in 4 Wochen (29 Tagen bzw. einem Monat) ja schon wieder nach Deutschland fliege. (Krass, wie schnell das ging, oder?) Viel mehr Neues gibt es in dem Bereich jetzt auch nicht zu erzählen.

Okay... An alle, die es bis hier hin geschafft haben: Ich bin stolz auf euch! Hmm... Was gibt es noch an spannenden Neuigkeiten? Also zum Einen stehen jetzt die Wahlen für die Zehnte an (also in Deutschland) und ich kann endlich Chemie, Physik oder Bio abwählen und stattdessen Informatik machen. Yay!!! (Okay, nice Info zwischendurch. Ich habe gerade gegooglet, wie man das schreibt (jeder macht das anders, okay?!) und bin bei urban dictionary auf einige interessante Wörter gestoßen. Gebt mal "shibby" bei Google ein. Es wird euch gefallen...) Ich muss nochmal gucken, wie ich das mache, weil ich den Wahlbogen von hier aus ja leider schlecht ausfüllen kann, der aber meine Unterschrift benötigt...

Eine weitere super coole Sache ist, dass die Schwester von einer Freundin und Klassenkameradin von Emily auch den Brigitte-Sauzay-Austausch machen will. Ich hab sie selbst auch schon kennengelernt und sie ist wirklich nett und super offen. Das Mädchen ist 12 Jahre alt und sucht noch nach einer ungefähr gleichaltrigen Austauschpartnerin. Am liebsten würde sie auf meine Schule gehen, ich hab auch schon meinem Französischlehrer geschrieben, aber wenn das nicht klappt würde sie, denke ich auch mit jeder anderen Schule vorlieb nehmen. (Falls jemand, der das hier liest, interessiert sein, kann derjenige auch gerne einen Kommentar hinterlassen...)

Nach der Schule haben wir heute dann auch noch eingekauft. Großeinkauf. Knapp zwei Stunden, aber meiner Meinung nach ging das heute echt schnell. Jetzt sind wir erstmal versorgt. Wieder zu Hause habe ich mich dann an meinen Laptop gesetzt, E-Mails beantwortet und angefangen den Post hier zu schreiben. Der wurde dann ja dankenswerterweise gelöscht, was daran lag, dass mein Computer sich aufgehängt hat. Ich war so angepisst. Dann haben wir erstmal gegessen, was mich dann auch wieder milde gestimmt hat. Naja... jetzt ist es 23:20 Uhr und ich sitze immer noch hier. Yay!!! Eine Sache, die mir gerade noch einfällt und die ich vorhin vergessen habe: Gestern haben wir Piroggen gegessen. Das ist ein polnisches Gericht und Chrystèle (Emilys Mutter) hat das ganz ausgezeichnet gekocht. Allgemein ist sie eine ziemlich gute Köchin. (Das musste hier jetzt mal erwähnt werden!)

Jap... Ansonsten ist heute wirklich nichts Interessantes passiert (von der Tatsache, dass wir eine Physik-Arbeit geschrieben haben, mal abgesehen...)! Ich schätze, ich melde mich wieder, wenn sich das ändert.

À bientôt

Lena

 

Eine Schulwoche, Nüsse bei den Nachbarn und ein weiteres Lycée

06März2016

Salut!

Entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Einerseits ist unfassbar viel passiert, andererseits nichts, was es wert wäre hier erwähnt zu werden. Nach nun aber über einer Woche war dann auch ich der Meinung, dass es Zeit sei sich mal wieder zu melden. Here we go...

Eigentlich liegt eine unspektakuläre Schulwoche hinter mir. Keine krassen Skandale, Ausflüge oder Ähnliches. Allerdings haben wir einige Arbeiten zurückbekommen und ich bin seeeehhhhr stolz. Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich gelernt habe und es hat sich bezahlt gemacht. Ich habe in fast allen Arbeiten volle Punktzahl und überall Einsen. Gut... ausgenommen Biologie, da habe ich 12,5/20, was aber immernoch super ist, wenn man bedenkt, dass ich in diesem Fach absolut nichts verstanden habe. Ich habe in der Arbeit dann einfach die Fragestellung umformuliert und Wörter eingesetzt, die mir logisch erschienen und damit war ich sogar besser als einige andere französische Schüler. Ach ja... und jetzt noch mein persönliches Highlight der Woche: Der Französisch-Test. Kann sein, dass ich das schon mal erwähnt habe, wenn nicht, dann sag ich's jetzt nochmal. Wir haben vor den Ferien einen Französich-Grammatik-Test geschrieben, über Satzbau/-typen/-... sprich über Sätze. Ich habe ein bisschen gebüffelt und es hat sich gelohnt. Ich hatte volle Punktzahl (10/10) und damit tatsächlich die beste Note der Klasse. In Französisch. Ich. Die Deutsche. Schätze, das ist irgendwie geil für mich und traurig für die Franzosen. Ich habe mich jedenfalls gefreut, wie ein Schnitzel/Honigkuchenpferd/Schneekönig/Bolle/ihr wisst, was ich meine. Soviel zu meiner Schulwoche, obwohl nein... ich habe das coolste vergessen. Am Mittwoch gab es Nudeln, um genauer zu sein Ravioli UND Mouse au Chocolat UND Eis, um genauer zu sein Mars-/Snickers-/Twix-/Bounty-Riegel mit Eis drin. Eis! Und Schokoriegel! Es war ein guter Tag... Allerdings fällt mir gerade ein, gab es nicht diesen Skandal mit den Plastik-Stückchen in Schokoriegeln? Naja... Wie ihr seht, habe ich es überlebt.

Hmm... Was ist sonst noch so passiert? Gestern haben wir uns am frühen Nachmittag noch ein anderes Lycée für Emily angesehen. Das war in der Nähe von Saint-Émilion, also mitten in den Weinbergen. Das Ganze war kleiner und bestand aus mehreren Häusern. Wir  kamen an, wurden von einer Schülerin herumgeführt und anschließend von einer Lehrerin noch beraten... Es war okay... Wir haben auch das Internat gesehen... Ich denke, dass es eigentlich in Ordnung ist, aber mir persönlich wäre das zu... beengt... nein, das ist nicht das richtige Wort, es war gar nicht eng... es waren 4-Bett-Zimmer, das war okay, aber was mich glaube ich am meisten gestört hat waren eigentlich die Fenster... Die waren so klein und alles war so dunkel und ich bin sowieso so ein Fensterkind, das sich immer ans Fenster setzt, weil Licht und Sonne und wenn Langeweile dann gut... Versteht ihr, was ich meine? Ich persönlich fand es allgemein nicht sooo fett... Auch die Schule nicht. Die Mutter hat zwar gemeint, dass man da 'ne SUPER Bildung kriegt, das kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich wählen müsste würde ich das Andere nehmen, einfach weil man da auch das AbiBac machen kann (gut!) und ja... man kann allgemein zwischen mehreren Baccalauréats (ist das der offiziele Plural? Ich weiß es nicht...) wählen... Lange Rede, kurzer Sinn: Ich fand das Andere (Pape Clément) cooler.

Ansonsten waren wir gestern Abend noch im Supermarkt (ja, das war ein Event!). Eigentlich sind wir nur hingefahren, weil die Mutter an einem Gewinnspiel für ein Auto (und noch viele andere coole Sachen, aber wir waren wegen des Autos da) teilgenommen hat und wir halt gewinnen wollten. Wir waren ein bisschen zu früh und Emily und ich sind dann noch in einen dieser fänzy Fotoautomaten gegangen und haben total überteuerte Fotos gemacht. Danach wurde dann in dem Supermarkt 'ne mega schwache Show abgezogen so à la "Ein Mitarbeiter spricht in ein viel zu laut eingestelltes Mikrofon und trotzdem versteht ihn keiner, weil es voll halt und so und kleine Kinder dürfen Zettel aus einer Möchtegern-Schatztruhe ziehen". Wir haben nichts gewonnen. Das war ja eigentlich schon von vornherein klar und trotzdem war es hart, als der letzte Funken Hoffnung von einer harten, kalten, bitteren Steinhand (ihr müsst das Ganze metaphorisch sehen...!) zertrümmert wird. Jap... Dann sind wir nach Hause gefahren. Das war dann auch so ziemlich alles, was gestern an einigermaßen erwähnungswürdigen Dingen geschehen ist.

Heute ist dann auch nichts wirklich Krasses passiert. Um halb zwölf sind wir (Chrystèle, Tino, Noé, Owen und ich (Emily hatte keinen Bock)) die Straße runter zu Nachbarn, weil wir zu einem Aperitif eingeladen waren. Der "Aperitif" entpuppte sich als diverse Nüsse, Cola und rosa-farbender Alkohol... Schätze ich. Die Nachbarn waren allerdings super nett, insofern hat sich das Anziehen dann doch gelohnt (Ich bin ein sehr, sehr fauler Mensch und ziehe am Sonntag nur äußerst ungern meinen Pyjama aus... So!). Dann sind wir nach Hause und haben Mittag gegessen und dann bin ich in mein Zimmer und habe Blog geschrieben und ein bisschen was für die Schule gemacht... Jaaaaaa und evtl. ein paar YouTube-Videos gesehen... Und jetzt sitze ich hier und habe eigentlich keinen Bock was zu machen, aber noch eine endlose To-Do-Liste...

Ich hoffe ihr versteht jetzt, warum ich mich so lange (es war nur eine Woche, entspann dich, Lena!) nicht gemeldet habe. Es ist einfach nix passiert. Ich wünsche euch einen zauberhaften Tag/Abend/Morgen/wann immer ihr das lest...

À bientôt

Lena